Lebenslauf
Vereinsleben: Bewegte Zeiten – Maifestspiele Wiesbaden und über das Wasser zurück

Der 18. Mai 1986 war ein Sonntag. Am Vorabend war der Chor des Städtischen Musikvereins Gast bei den Internationalen Maifestspielen im Hessischen Staatstheater (Mahler: Das klagende Lied, 3-teilig)

Gäste und Chormitglieder hatten an diesem Sonntag die Rückreise per Bus nach Düsseldorf vor. Ich gebe zu, dass ich nicht nur die Musik als mein großes Interessengebiet benennen möchte, es war und ist auch seit Kindesbeinen die Rheinschifffahrt. Kann man das kombinieren?

Man kann!

Nach einem frühen Frühstück wurden an diesem Sonntagvormittag die Koffer in die bereitstehenden Busse gepackt und man fuhr an die Anlegestelle der Köln-Düsseldorfer nach Wiesbaden-Biebrich. Dort erwartete den Chor das größte Binnen-Passagierschiff Europas: „MS Wappen von Köln“. Im Vorhinein hatten wir den großen Aussichtssalon auf dem 1. Oberdeck für den Musikverein reserviert. Separat geschaltete Mikrofonanlage, vorbestelltes Mittagessen, eigener Service. Die Fahrt ging von 09:05 Uhr bis 18:20 (Ankunft in Köln). Bei herrlichstem Wetter genossen alle die Sehenswürdigkeiten des Mittelrheintales, die meiste Zeit vom großen Freideck aus. Natürlich ließ es sich der Chor nicht nehmen, bei der Vorbeifahrt am weltberühmten Loreley-Felsen unter der Leitung von Professor Hartmut Schmidt das Loreley-Lied von Friedrich Silcher (Text: Heinrich Heine) zu intonieren; sehr zur Freude aller Mitreisenden. In Köln hatten die Busse eine Warteposition direkt an der Anlegestelle des Schiffes. Von dort aus war es nur noch eine kurze Strecke bis zur heimatlichen Tonhalle.

Eine derart gestaltete Rücktour war auch ein Dankeschön für die zahlreichen Abende, die die Chorsängerinnen und -sänger des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf im Dienste der Musik an so vielen Abenden und Wochenenden zu dieser Zeit geleistet haben.

Erinnerungen von Rainer Großimlinghaus aus dem Juni 2021

Bild: MS Wappen von Köln

Beitragsbild: Das Staatstheater Wiesbaden