Mit diesem Konzert verabschiedete sich Musikdirektor Schneevoigt vom Chor des Musikvereins:
Johann Sebastian Bach (Bild): Matthäus-Passion
Hedwig Kritzler, Sopran
Paulita Dane, Alt
Jaques Urlus, Den Haag, Tenor
Hermann Niessen, Berlin, Baß
Martin Abendroth, Berlin, Baß
Das Städt. Orchester
Kaisersaal
Der Musikvereinschronist Wilhelm Hubert Fischer schrieb zur Ära Schneevoigt folgendes:
Schneevoigt brachte uns mit seiner Meisterhand in den Konzerten viel Neues und Interessantes. Russische und speziell nordische Abende, dazu die Bekanntschaft mit seiner Gattin Sigrid Schneevoigt, welche sich in dem Griegschen Klavierkonzert A-moll als eine gottbegnadete Künstlerin erwies. Leider fand die Auffassung, welche Schneevoigt besonders für deutsche Musik hatte, viele Gegner, so dass sich gewissermaßen zwei Parteien bildeten. Unbeirrt um diese Gegnerschaft führte Schneevoigt die Konzerte in durchaus künstlerischer Höhe weiter. Die Anerkennung kann ihm kein Gegner versagen, er hat es verstanden, unser Orchester in großartigster Weise auszugestalten. Er setzte die Verstärkung um 50 Musiker durch, er sorgte für eine ausreichende Entlohnung, infolgedessen unsere Orchesterkünstler heute mit die beste Salarierung haben und wir infolgedessen auch recht tüchtige Musiker hierherziehen konnten. Für diese Großtat allein können wir dem kunstsinnigen Dirigenten nur danken. Besondere Erwähnung bedarf auch noch die Jahrtausendfeier mit den schönen Festkonzerten. Seine beiden Abschiedskonzerte bewiesen dem scheidenden Dirigenten, dass er es verstanden hat, sich hier eine große begeisterte Gemeinde zu schaffen. Immer und immer wieder musste der bescheidene Künstler auf das mit Riesenlorbeerkränzen und unzähligen Blumenspenden besetzte Pult treten. Begeisterte Chormitglieder hatten ihm ein schönes Aquarell, der Cornelius-Platz, aus der Meisterhand des Düsseldorfer Künstlers Meijer verehrt. In der Nachfeier fanden Beigeordneter Dr. Thelemann wie auch Generalmusikdirektor Dr. Siegel aus Krefeld, welcher als Gast herübergekommen war, warme Worte über Schneevoigts wahres Künstlertum. Wir werden das Andenken an Prof. Schneevoigt und seine kunstsinnige Gattin hoch in Ehren halten und hoffen das Künstlerpaar später als liebe Gäste in unserer Düsselstadt wieder begrüßen zu können.