Die vieljährige enge Zusammenarbeit mit dem Philharmonia Chorus brachte dem Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf eine für sein Repertoire etwas außergewöhnliche Anfrage ein. Da der Londoner Chor terminlich damals nicht zur Verfügung stand: 3 Wochen (Proben und Aufführungen) in Südfrankreich bei den Festspielen der Choregie d‘Orange. Zu meistern waren Inszenierungen der „Zauberflöte“ und des „Troubadour“ (italienisch), sowie eine halbszenische Aufführung der „Symphonie fantastique et Lelio“. Was auf den ersten Blick völlig unmöglich schien, wurde dann doch realisierbar. Zunächst suchte der Chor einen opernerfahrenen Chorleiter, der die beiden Bühnenwerke einstudieren und vor Ort betreuen konnte. Auswendiges Singen im Kostüm und sich unter verschiedensten Beleuchtungs-Situationen auf und hinter der Bühne zu bewegen war neu für den Chor. Winfried Maczewski von den Wuppertaler Bühnen war der für diesen Zweck ideale Mann. Er stellte einen Musikvereins-Extra-Chor (80) für diese in der Geschichte des Musikvereins sicher einmalige Ausnahmesituation zusammen. Zu „Lelio“ kam dann der damalige Chordirektor Hartmut Schmidt nach Südfrankreich gereist. Nach langem Suchen konnten wir im Jahr 2016 die Aufzeichnung dieser Zauberflöte beim INA in Paris ausfindig machen. Ein Tondokument, das den Städtischen Musikverein zu Düsseldorf einmal von einer ganz anderen Seite zeigt. Zudem eine erste, sehr unkomplizierte und angenehme Begegnung mit dem herausragenden Mozart-Spezialisten John-Eliot Gardiner. Die wunderbaren Kostüme stammten aus dem Fundus der Salzburger Festspiele; Regie führte Alfred Wopmann.
Übrigens: Der für Südfrankreich typische Mistral ist leider zeitweise unüberhörbar!