Musikfest = Düsseldorf - 31. Niederrheinisches Musikfest am 15., 16. und 17. 5. 1853
Die hochgelobte Tonhalle fand nach dem 31. Niederrheinischen Musikfest doch einen Kritiker:
Wolfgang Müller von Königswinter beklagte im Anschluß an dieses 31. Niederrheinische Musikfest, daß die Tonhalle in mancherlei Hinsicht doch ungeeignet sei für eine würdige Musikdarbietung. Müller bemängelte die
"akustische Unzweckmäßigkeit [des Raumes]. In einem so leicht aufgeführten bretternen Gebäude sollte man keine ächten Musikfeste feiern. Für die roheren Männergesangvereine reicht ein solches Haus hin, wie es denn auch für einen solchen Wettstreit aufgeführt worden ist. Wenn es aber auf Feinheit der Nüancen und Modulationen ankommt, dann muß der Ton an scharfen und festen Wänden wiederklingen. [...] Außerdem haben wir das Publicum zu tadeln, welches sich während der Concerte in viel größerm Maß in den umgebenden Gärten als in der Tonhalle einfand, theilweise um die wahren Festgenossen zu begaffen, theilweise um vielleicht hie und dort einen Ton durch die dünnen Holzwände zu erhaschen. [...]"
Bild und Kurzbiographie: Wolfgang Müller von Königswinter (gen. M. von Königswinter) geb. 5.3.1816 Königswinter, gest. 29.6.1873 Bad Neuenahr, Arzt, Dichter und Musikschriftsteller, mit dem Ehepaar Schumann in Düsseldorf befreundet