Die glanzvolle Geschichte, die sich mit dem Begriff „Tonhalle Düsseldorf" verbindet, fand ihr Ende mit der kriegsbedingten Zerstörung dieses außerordentlichen Konzerthauses.
Aus dem „Jansenschen"-, „Beckerschen"- und dem „Geislerschen"-Saale wurde nach und nach die „Tonhalle Düsseldorf" am Flinger Steinweg, der heutigen Schadowstraße. In unserem Lebenslauf haben wir viele der dort stattgefundenen Ereignisse detailliert beschrieben und die Entwicklung der jeweiligen Bauphasen nachgezeichnet. An dieser Stelle möchten wir aber, rückblickend betrachtend, nochmals die gesellschaftspolitische und die musikhistorische Bedeutung der einzelnen Gebäude beleuchten:
Zum Beginn des 19. Jahrhunderts gab es vor der Stadt einige Gartenlokale, („Petersburg", „Schultes Garten", „Jansens Garten") die von der Bevölkerung als Vergnügungslokale mit großer Freude genutzt wurden. Vor allen Dingen „Jansens Garten" fand großen Zuspruch an den Wochenenden, den Feiertagen -ganz besonders in der Zeit des Karnevals- und während der Kirmeswochen. Die dort vorhandenen Räumlichkeiten erlebten hunderte von Ausstellungen, Ständeversammlungen in der industriellen Gründerphase, viele Bälle zu allen nur vorstellbaren Anlässen und jedwede Form von geselligem Beisammensein. Mit Gründung des Musikvereins im Jahre 1818 und gleichzeitiger Gründung der Niederrheinischen Musikfeste durch Musikdirektor Burgmüller nahm das Jansensche Lokal einen großen Aufschwung; es wurde förmlich „geadelt" durch die hehren künstlerischen Veranstaltungen, die dort stattfanden. So wirkten in den Räumlichkeiten am Flinger Steinweg Friedrich August Burgmüller, Louis Spohr, Ferdinand Ries, Felix Mendelssohn Bartholdy, Julius Rietz, Ferdinand Hiller, Robert Schumann, Julius Tausch, Julius Buths, Karl Panzner, Georg Lennart Schneevoigt, Hans Weisbach, Hugo Balzer und andere Künstler von Weltruf wie Clara Schumann, Jenny Lind, Johannes Brahms, Franz Liszt, Karl Richter, Otto Goldschmidt, Niels W. Gade, Edward Elgar, Richard Strauss, Fritz Steinbach, Georg Szell, Hans Knappertsbusch, Ferruccio Busoni, Pablo de Sarasate, Anton Rubinstein, Joseph Joachim, Eugen d´Albert, Elly Ney, Vladimir Horowitz, Walter Gieseking, Bronislaw Hubermann, Karl Erb, Heinrich Schlusnus und viele, viele mehr.
Bild: ein Blick in den herrlichen Kaisersaal der Tonhalle Düsseldorf bei einem Konzert mit dem Pianisten Walter Gieseking und dem Städt. Orchester unter Hugo Balzer im Jahre 1942.