Musikfest = Düsseldorf - 18. Niederrheinisches Musikfest am 22. und 23. 5. 1836
Nach dem Brief vom 20.5.1835 sagte Mendelssohn sofort zu, und die Musikvereinschronisten von 1926 schrieben hierzu folgendes:
"Mendelssohn sagte sofort bestimmt zu, das Niederrheinische Musikfest 1836 zu leiten und für den 1. Festtag sein neues Oratorium "Paulus" anzusetzen. Damit begannen die Vorbereitungen zum 18. Niederrheinischen Musikfeste, dem 7. in Düsseldorf. Von den damaligen Schwierigkeiten, welche ein Musikfest verursachte, kann man sich heute gar keinen Begriff machen. Aus den Briefen Mendelssohns ersieht man leicht die Schwierigkeiten und die überaus große Mühe, welche sich der Künstler schon vorher um das gute Gelingen gab. Ein städtisches Orchester gab es noch nicht. Das vorhandene kleine Düsseldorfer Musikvereinsorchester mußte durch Musiker aus allen Gegenden ergänzt werden. Der "Festsaal" im Beckerschen Gartenlokal draußen am Flingersteinweg bestand aus einem leeren Brettersaal, welcher damals fast nur für die Musikfeste benutzt wurde. Jedesmal mußte er gründlich renoviert und angestrichen werden. Das Podium für die vielen Mitwirkenden mußte jedesmal neu gezimmert werden und war nur geliehen. Auch die Stühle, sowie die Beleuchtungskörper, die "Oellampen" wurden geliehen. Dazu war der Flingersteinweg (Schadowstraße) der Anfang der Elberfelder Chausse und befand sich in einem sehr schlechten staubigen Zustand, so daß der hochlöbliche Magistrat die Feuerwehr antreten und den ganzen Steinweg tüchtig an den Festtagen besprengen ließ. Dem Komitee wurde später für diese Besprengungen eine gesalzene Rechnung präsentiert mit der Begründung, an dem Naßmachen des Flingersteinwegs habe die Stadt kein Interesse gehabt, dies sei lediglich für die Bequemlichkeit der Musikfestbesucher geschehen. Unter den Ausgaben finden wir als weitere Kuriosität Rechnungen über mehrere Pfund "Karamellen", 2 1/2 Dutzend Flaschen Kölnisch Wasser und 380 Apfelsinen, welche anscheinend für die mitwirkenden Damen zwecks Erfrischung bestimmt waren."