Auch Julius Rietz war als Musikdirektor für die Kirchenmusik Düsseldorfs zuständig. Seine Bemühungen um diesen Teil seiner Aufgaben gerieten zunehmend in die Kritik, und so erschien am 30.3.1841 eine Leserzuschrift in der Düsseldorfer Zeitung die die Situation verdeutlichte und die Sorgen der Bürger formulierte:
"Leider ....ist, nachdem früher so Vieles und Edles (Anmerkung: unter Felix Mendelssohn Bartholdy) für die Kirchenmusik geschehen, in unserer guten Stadt der Sinn erloschen: Mühsam werden einige Messen auf städtische Kosten in den verschiedenen Pfarreien aufgeführt, es ist gewissermaßen eine Frohnde geworden, eine musikalische Messe aufführen zu lassen; man sollte glaube, es herrsche eine gewisse Ängstlichkeit, eine Scheu, Andersdenkenden gegenüber mehr zu thun als nötig wäre; doch das darf dem Verein für Tonkunst nie in den Gedanken gekommen seyn, die Kirchenmusik in einer Weise zu vernachlässigen, welche überall Anklang findet - oder!"
Bild: Das Mittelschiff von St. Lambertus