Nach Abschluss aller vorbereitenden Verhandlungen übergab der Musikverein das Verhandlungsergebnis in die Hände der Politik von Stadt und Land. Danach wurden die Verträge mit der DDR-
Künsteragentur gemacht. Aus finanziellen Gründen wäre das Gesamtprojekt fast noch in den letzten Tagen vor der Reise geplatzt. Es kam aber zu einer politischen Entscheidung: Die Deutsche Bundesbahn stellte einen Sonderzug (477 Mitwirkende) nach Ost-Berlin bereit, und die Deutsche Reichsbahn zeichnete für die Rückreise von Leipzig nach Düsseldorf verantwortlich. Die Hotelverteilung, die Bewachung der Pässe, die vielen Reisegruppen wegen ausländischen Mitwirkenden, die Ausreise einiger krank gewordener Kinder der Wuppertaler Kurrende und auch die Einreise des kleinen Hundes von Frau Shirai gingen in die Musikvereinsgeschichte ein.
Gisela Kummert (Bild), Kunibert Jung und Frau Elisabeth von Leliwa von den Düsseldorfer Symphonikern könnten ein Buch darüber schreiben. Nebenbemerkung: David Shallon besaß ausschließlich einen israelischen Reisepass. Da die DDR keine diplomatischen Beziehungen zu Israel pflegte, wurde dieser Umstand wie auch das Hissen der israelischen Flagge vor dem Kulturpalast in Dresden- zu einem nicht unerheblichen, delikaten Verhandlungsgegenstand...