In dem, durch den Verlust des höfischen (Musik-)lebens entstandene Vakuum gründeten sich nach und nach bürgerliche Musiker-Ensembles, an denen auch in starkem Maße die in Düsseldorf verbliebene Aristokratie beteiligt war. Diese Entwicklung wurde zur Keimzelle der bürgerlichen Musikkultur des beginnenden 19. Jahrhunderts als solcher und bildete gleichzeitig den Anfang eines bürgerlichen Musiklebens in Düsseldorf. Sie war Voraussetzung für Ursprung und Geschichte der Niederrheinischen Musikfeste und somit auch für die Gründung des Städtischen Musikvereins.
Am 26.8.1807 gründete sich die Düsseldorfer Musikacademie, deren Vorgänger eine sog. Musik-Liebhaber-Gesellschaft" war, als Versuch ein bürgerliches Musikleben zu begründen. Der Musiker Johann August Franz Burgmüller, Musikdirektor in Regensburg, ließ sich in Düsseldorf mit seiner Familie nieder und kann durchaus als Gründervater dieser Bürgerbewegung bezeichnet werden. Dabei wurde er von verantwortlichen Politikern wie dem bergischen Innenminister Reichsgraf Johann Franz Joseph von Nesselrode-Reichenstein unterstützt. Die Verfassung der Institution sah ihre Aufgabe in mehr Belebung des geselligen Vergnügens und Vervollkommnung der Musik". Weiter heißt es dort:
Zum Local dieser Musikacademie hat man bereits den ersten Stock vom Hause des Herrn Lejeune (Flinger Str. 20) auf sechs Jahre gemiethet, und Herr Lejeune macht sich verbindlich, unten zum Eingange ins Haus eine eigene schöne Thüre zu öffnen, und ebenso eine besondere Stiege herzurichten, selbst dem Hause im Inneren und Aeusseren mehr Ansehen zu geben. Die Academie meublirt dann die Zimmer und den Sallon selbst nach neuerem Geschmacke, und sorgt für alle Bequemlichkeiten."
Weitere Veranstaltungsräume waren im Sommer das Hofgärtnerhaus (heute Heimat des Theatermuseums) und im Winter der Große Saal von Arens in der Ratinger Straße.
Bild: Das Hofgärtnerhaus