Lebenslauf
Stadtgeschichte

Musikfest = Düsseldorf - Reichsmusiktage 1939 vom 14. 5. bis zum 21.5.1939

Wir geben hier Teile des Inhaltes des Programmheftes wieder, welches mit großformatigen Bildern derer geschmückt war, die wir nachfolgend aus diesem Programmheft zitieren. Diese Zitate sagen viel über die damalige Zeit aus und brauchen nicht kommentiert zu werden:

Seite 1:
"Adolf Hitler: Es ist nötig, die allgemeinen Gesetze für die Entwicklung und Führung unseres nationalen Lebens auch auf dem Gebiete der Musik zur Anwendung zu bringen, das heißt nicht in technisch gekonntem Wirrwarr von Tönen das Staunen der verblüfften Zuhörer zu erregen, sondern in der erahnten und erfühlten Schönheit der Klänge ihre Herzen zu bezwingen."

Seite 3:
"Dr. Joseph Goebbels: An die Stelle reiner Konstruktion und eines öden atonalen Expressionismus tritt wieder die künstlerische Intuition als die Quelle des Schöpferischen auch in der Musik. Vielleicht bedeutet das mehr als nur ein nationales Reformwerk. Vielleicht beginnt von hier aus überhaupt die Rettung der abendländischen Musik vor dem drohenden Verfall."

Seite 4:
"Gauleiter Staatsrat Florian: Durch die Abhaltung der Reichsmusiktage in Düsseldorf erhält das an sich schon an Musikfesten und musikalischer Überlieferung reiche Musikleben unseres Grenzlandgaues besondere Bedeutung. Wir sind damit aufs engste mit der deutschen Musikkultur verbunden. Uns bedeutet das eine Auszeichnung und zugleich Verpflichtung, auch für die Zukunft mit zielbewußter nationalsozialistischer Musikpflege uns als Musikgau des Westens zu bewähren."

Seite 5.
"Dr. Heinz Drewes: Aufgabe und Ziel der Reichsmusiktage ist es, einmal im Jahr vor dem ganzen Volk in einem Querschnitt durch das gesamte Schaffen einen Rechenschaftsbericht zu geben über den gegenwärtigen Stand der deutschen Musik. Gradmesser bei der Auswahl der Werke für diese Tage waren allein der Persönlichkeitswert und das kompositorische Können. Im Spiel der Phantasie wurden dabei dem Komponisten keinerlei Grenzen gesteckt - der Grundsatz der Freiheit des Schaffens blieb gewahrt. Halb gekonnte Arbeiten dilettantischen Geprägs allerdings wurden ebenso ausgeschlossen, wie auch die Ansicht nicht maßgeblich sein konnte, daß das Ungewöhnliche gut und das in der Tradition Verankerte schlecht sein muß. Gewiß haben in erster Linie die Lebenden das Recht, gehört zu werden, aber dieser Anspruch wird ihnen nicht allein darum gewährt, weil ihr Werk jung ist. Das dem nationalsozialistischen Denken als Selbstverständlichkeit eigene Prinzip der Leistung muß auch in der Wertung des musikalischen Schaffens Gültigkeit haben. Es wurde bei der Zusammenstellung des Programms für die Reichsmusiktage 1939 streng gewahrt, und dies verbürgt, daß die ausgewählten Werke höchsten Ansprüchen zu genügen vermögen."

Seite 6:
"Oberbürgermeister Dr. Dr. Otto: Die deutsche Musik ist die höchste Offenbarung des deutschen Geistes. Ihre bedeutendsten Werke bestätigen seit Jahrhunderten den auf diesem Gebiete erreichten Kulturstand unseres Volkes. Auch die Zweiten Reichsmusiktage, die wiederum in Düsseldorf stattfinden, dienen als Arbeitstage der Musiker sowie als Festtage aller musikliebenden Deutschen zur Mehrung des Wissens um die Sendung der deutschen Musik in unserem Volk. Mögen sie zur Förderung und Vertiefung des deutschen Musiklebens ihren Beitrag leisten! Mit diesem Wunsch begrüßt die Stadt Düsseldorf die zu den Veranstaltungen der Reichsmusiktage eintreffenden Künstler und Gäste."

Die Eröffnungsveranstaltung hatte folgendes Programm (Abschrift aus dem Programmheft):

"11.00 Uhr Kaisersaal der Tonhalle Düsseldorf
Eröffnungsfeier
Beethoven: "Tarpeja" Einleitung zum 2. Akt und Marsch (Uraufführung)

Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf

Ansprache: Gauleiter Florian

Eröffnung der Reichsmusiktage durch Staatssekretär Hanke

Nationalhymnen

Das Düsseldorfer Städtische Orchester
Leitung: Generalmusikdirektor Hugo Balzer"

Bild: Das Düsseldorfer Städtische Orchester (Düsseldorfer Symphoniker) in der Tonhalle Düsseldorf mit Richard Strauss am Dirigentenpult.