Ob und was Händel im Jahre 1710 in Hannover und Düsseldorf an Neuem komponierte, bleibt im Dunkeln. Vielleicht genügte es den fürstlichen Mäzenen ja, wenn er sie auf Cembalo und Orgel mit seinem außergewöhnlichen Können unterhielt.
Händel war noch zweimal in Düsseldorf. Bald schon, im Juni 1711 nach Ende der Londoner Opernsaison, kam er auf der Rückreise nach Hannover zu einem kürzeren Aufenthalt in die rheinische Residenz, da Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz darum gebeten hatte, dass ihm Händel einige Instrumente und andere Dinge vorführe und seine Meinung dazu äußere.
Es muss Händel in Düsseldorf gefallen haben, denn er blieb hier so lange, dass er den ihm vom Kurfürsten in Hannover gewährten Urlaub überzog. Wann er abreiste, ist nicht genau bekannt. Immerhin musste der Düsseldorfer Kurfürst Johann Wilhelm ("Jan Wellem") ihm ein Entschuldigungsschreiben an seinen Dienstherrn in Hannover ausstellen (siehe vorangegangenen Eintrag).
Schließlich kam Händel im Frühsommer 1719 wiederum kurz nach Düsseldorf, als er im Auftrag der Royal Academy in den europäischen Metropolen Sängerinnen und Sänger für deren Londoner Opernhaus suchte.
Quelle: Erich Gelf - Georg Friedrich Händel - Magazin des Städtischen Musikvereins Düsseldorf "NeueChorszene" Sonderausgabe 2/09 August 2009.