Lebenslauf
Stadtgeschichte

Fortsetzung des vorangegangenen Artikels:

Im Frieden von Rijswijk (1697), der den Pfälzer Erbfolgekrieg beendete, erreichte er die Rückgabe der von den Franzosen besetzten pfälzischen Gebiete durch das Zugeständnis, dass die französischen Maßnahmen zur Zwangsrekatholisierung in der Pfalz nicht rückgängig gemacht wurden ("Rijswijker Klausel"), was dem ebenfalls tief katholischen "Jan Wellem" nicht schwer fiel.

Vor allem deshalb war er in der Pfalz und bei den Protestanten weniger beliebt als im Herzogtum Jülich-Berg, wo er durch prachtvolle Bauten (z. B. Schloss Bensberg), den Ausbau des Düsseldorfer Schlosses und ein aufwändiges Hofleben vielen Künstlern und Handwerkern Aufträge verschaffte. Das Schloss Schwetzingen wurde Sommerresidenz.

Am 29. September 1708 erneuerte er den Hubertusorden. Zu seinen Leistungen zählt vor allem die Förderung von Kunst und Kultur. In der Residenzstadt Düsseldorf gründete er die Düsseldorfer Gemäldegalerie mit Werken vor allem von Rubens, die heute einen der Kernbestände der Alten Pinakothek in München bildet (siehe Eintrag vom 12.2.1705, von 1799 und von 1806).

"Jan Wellems" Hofmaler war u.a. Jan Frans van Douven. Auf dem Marktplatz von Düsseldorf findet sich außerdem sein von Gabriel de Grupello geschaffenes Reiterstandbild. Seine Grabstätte befindet sich in der ehemaligen Hof- und Jesuitenkirche St. Andreas der heutigen Dominikanerkirche St. Andreas in Düsseldorf.

Bild: Kurfürst Johann Wilhelm II. von Pfalz-Neuburg (1679-1716) hoch zu Ross. Jan Frans van Douven: Reiterbildnis Jan Wellems, 1703, Öl/Lw., Düsseldorf, Stiftung museum kunst palast