Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg (* 29. Mai 1562; 25. März 1609) war Bischof des Bistums Münster von 1574 bis 1584 und ab 1592 bis zu seinem Tod Herzog von Jülich-Kleve-Berg in seiner Residenzstadt Düsseldorf. Hier die Beschreibung seiner Düsseldorfer Zeit:
Schon am 14. September 1584 hatte er sich mit der Markgräfin Jakobe von Baden verlobt; am 16. Juni 1585 wurde in der Schlosskapelle des Düsseldorfer Schlosses die Vermählung mit ihr vollzogen und unter ungeheurer Prachtentfaltung in der vom Truchsessischen Krieg umtobten Hauptstadt des Tripelherzogtums gefeiert. Die Heirat war herbeigeführt worden, um den Jungherzog der Restaurationspartei zu sichern.
Zunächst wandte sich dieser jedoch der Spanien abgeneigten und in kirchlicher Hinsicht vermittelnden Richtung seines Vaters zu. Erst als er auf Anmahnen Rudolfs II. 1586 zu den Regierungsgeschäften zugezogen wurde, änderte er seine Haltung. Eigenmächtig ging er nun gegen den Protestantismus in den Jülicher Landen vor. Dadurch verfeindete er sich jedoch mit den Räten seines Vaters und mit diesem selbst, der, seit langen Jahren mehr und mehr in Geisteskrankheit verfallend, zu argwöhnischer Sorge um seine Macht neigte.
Schon dass Johann Wilhelm in so jungen Jahren zum Administrator von Münster erhoben worden war, hatte ihn mit etwas Widerwillen gegen denselben erfüllt. Jetzt kam es dahin, dass der Vater den Rat verließ, wenn er seinen Sohn dort traf. Auch mit den überwiegend evangelischen Landständen entspannen sich infolge der Restaurationsversuche des Jungherzogs heftige Streitigkeiten.
Bild: Herzog Johann Wilhelm "Der Gute"