Lebenslauf
Stadtgeschichte

Die Kreuzherren als erster Orden in der Stadt:
Der Kreuzbrüderkonvent in Düsseldorf ist eine spätmittelalterliche Gründung. Die eigentliche Gründungsurkunde der Düsseldorfer Niederlassung der "Fratres cruciferi" trägt als Datum den 14. August 1443. Da der Düsseldorfer Kreuzbrüderkonvent wie das Stift ein Marienpatrozinium hatte (Conventus Beatae Mariae Virginis), kann die offizielle Gründung am Vigiltag von Mariae Himmelfahrt zunächst nicht überraschen.
Bemerkenswert aber ist, dass dieser Tag auch der 155. Jahrestag der sicher nicht zufällig in der Vigil des größten Marienfestes gegründeten Stadt war.

In diesem Zusammenhang ist besonders wichtig, dass die Kreuzbrüderkapelle von Anfang an als religiöser Mittelpunkt der vor 1400 gegründeten Neustadt ("Vurstatt") geplant war, wenn sie auch niemals eigentliche Pfarrechte erhielt.

Diese später den Kreuzbrüdern übergebene "capella nova" der Muttergottes war bereits 1399 vollendet. In ihr wurde eines der beiden mittelalterlichen Gnadenbilder der Stadt verehrt. Sie war somit eng mit der Geschichte des mittelalterlichen Düsseldorf als Wallfahrtsort verbunden.

Die faktische Gründung des Kreuzbrüderkonvents erfolgte mit großer Sicherheit bereits 1438. Die Erwähnung von ansässigen Kreuzbrüdern in Düsseldorf für das Jahr 1432 hingegen verdient keinen Glauben, sondern muss als Legende gelten. (In diesem Jahr soll nach einer sehr viel späteren Nachricht der Jungherzog Ruprecht nach vorherigem Eintritt in den Kreuzbrüderorden in dem von diesem geleiteten Düsseldorfer Hospital gestorben sein.)

Die Initiative für die Gründung ging von Herzog Gerhard II. (1437-1475) aus. In der Folge bedachte vor allem seine Gemahlin, die Askanierin Sophia von Sachsen(-Lauenburg), den Konvent mit reichen Stiftungen.

Die neue geistliche Institution in Düsseldorf war aufs engste mit der in den Herzogtümern Jülich und Berg regierenden Dynastie verbunden, was nicht zuletzt darin seinen Ausdruck fand, dass in ihrer Kirche neben einzelnen Mitgliedern des Herzogshauses vor allem viele Hofbeamte ihre letzte Ruhestätte fanden.
(Quelle: Heinrich-Heine-Universität - Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)

Bild: Die Kirche der Kreuzherren an Düsseldorfs Ratinger Straße