In die Vorbereitungen des Städtischen Musikvereins zu Aufführungen und Schallplattenproduktion (DECCA) von Arnold Schönbergs GURRE-LIEDER Pfingsten 1985 in Berlin kam die Anfrage nach einer Mitwirkung bei den Berliner Festwochen des gleichen Jahres. Es sollte die erste Zusammenarbeit mit dem Berliner Philharmonischen Orchester werden. Weitere Konzerte und Schallplattenaufnahmen (EMI) unter Wolfgang Sawallisch (Schumann / Mendelssohn) folgten 1987 und 1988. 1985 entschieden sich die Berliner Festspiele GmbH gemeinsam mit Charles Dutoit für die 13. Symphonie von Dimitrij Schostakowitsch. Der Musikverein hatte kurz zuvor das Werk unter Lawrence Foster in Duisburg und unter Niksa Bareza in Wiesbaden gesungen -allerdings in der deutschen Übersetzung-. Natürlich verlangte man in Berlin die Originalsprache Russisch, was angesichts der Textfülle zu beträchtlichem, aber auch sehr interessantem linguistischem Virtuosentum führte. Ein Erfolg war, dass die Presse über das Konzert in Berlin u.a. schrieb, die Chöre hätten neben Klangschönheit, Durchschlagskraft und Präzision das russische Idiom offensichtlich mit der Muttermilch aufgesogen. Für die Chormitglieder blieb, außer dem musikalisch herausragenden Erlebnis, mit einem der besten Orchester der Welt musizieren zu dürfen, die Erkenntnis, dass Werke in Originalsprache eine anderen, kompetenteren Stellenwert haben, als jede noch so gut (gemeinte) Übersetzung.