Zur vorliegenden Aufnahme:
Obwohl sich der Chor des Städtischen Musikvereins von jeher um die Erarbeitung großer, zeitgenössischer Chorliteratur bemüht hat, waren die Konzerte vom März 2002 mit Franz Schmidts Das Buch mit sieben Siegeln tatsächlich eine Düsseldorfer Erstaufführung.
Über 3 Jahrzehnte hatte allein Kunibert Jung, jener schon fast legendäre Vorsitzende des Chores nach dem 2. Weltkrieg, vergeblich versucht, das höchst anspruchsvolle Werk dem Chor und dem Publikum vorzustellen. Bezeichnend, dass auch diese Konzerte nicht vom Generalmusikdirektor der Stadt, sondern von einem Gastdirigenten geleitet wurden. Leon Botstein allerdings ist international ein Spezialist für die Ausgrabung selten gespielter Meisterwerke; so findet sich in seiner Discographie neben den Strauss-Opern Daphne und Die Ägyptische Helena weitgehend Unbekanntes von z.B. Dohnany, Szymanowski und Hartmann. Seine Werkkompetenz wie auch eine extrem intensive Probenarbeit waren die Grundlage dafür, dass der Musikverein das schwierige Stück in nur 2 Monaten Probenarbeit zur hier dokumentierten Aufführungsreife bringen konnte.