Die Querelen zwischen dem Verwaltungsausschuss des Musikvereins und Robert Schumann wurden immer größer. An diesem 19.11.1853 schreibt Robert Schumann folgenden und wohl letzten Brief aus dem hervorgeht, dass er sich durch die Vorgehensweise des Verwaltungsausschusses hintergangen fühlte:
"An den Verwaltungsausschuss
Der Bote des Schreibens vom 14ten muss auf einigen Umwegen gegangen sein, da er erst gestern, am 18ten, in meine Hände gekommen.
Das Schreiben versichert mich der vollkommensten Hochschätzung. Nur meine ich, Worte sind werth zu halten, wenn die Handlungen dem Sinne jener entsprechen; Aber dies ist nach Überlegung alles Geschehenen leider keineswegs der Fall. Im Gegentheil, Sie haben mir die höchste Misschätzung bewiesen. Sie haben hinter meinem Rücken mit einem, der noch vor zehn Jahren mein Schüler war, Rücksprache wegen Übernahme der Direction genommen, was im ersten Contractverletzung ist, und zum zweiten hinzugefügt, indem Sie ihn Probe und Conzert dirigieren liessen. Denn mir ward es gar nicht bekannt, dass beide statt fänden. Die Botenfrau, die gewöhnlich Aufträge vor der Probe abholt, war nicht erschienen, ebenso hatte Herr Voss die Partituren, die für die Probe nöthig waren, und die ich ausdrücklich von ihm verlangt habe, mir nicht zugeschickt.
Nach solchen Vorgängen können wir nichts mehr gemein haben, die Sache ist klar angethan, und füge ich noch hinzu, dass ich auf weitere schriftliche oder mündliche Erörterungen verzichte.
D. 19. Nov. 1853 - Mit besonderer Achtung zeichne ich R.Sch."
Von diesem Brief fertigte Clara Schumann (Bild) eine Abschrift und übermittelte diese dem damaligen Oberbürgermeister Hammers am 19. 12. 1853 - siehe auch den Eintrag von diesem Tage.
Quelle: Stadtarchiv Düsseldorf