Musikfest = Düsseldorf - 31. Niederrheinisches Musikfest am 15., 16. und 17. 5. 1853

31. Niederrheinisches Musikfest 1853.
In diesem Jahr dirigierte Schumann zum ersten und einzigen Mal im Rahmen der Niederrheinischen Musikfeste. Ferdinand Hiller hatte die künstlerische Leitung zusammen mit Robert Schumann und Julius Tausch. Umjubelter Star (neben Clara Schumann) war der wohl berühmteste Violinist jener Zeit: Joseph Joachim (Bild). Er spielte u.a. das damals noch unbekannte Violinkonzert von Beethoven. Man erlebte Joachim in Düsseldorf auch noch anlässlich der Musikfeste 1860, 1869, 1875 und 1878 (auch als Dirigent).

Das Fest fand statt im Geislerschen Gartensaal (Tonhalle) an der Schadowstraße und hatte 660 Mitwirkende (davon 490 im Chor und 160 im Orchester).

Clara Schumann war besonders ergriffen von dem herrlichen Spiel Joachims und schrieb in ihr Tagebuch:

„Er war die Krone des Abends. Haben wir anderen auch viel Beifall gehabt, wurden uns auch Blumen, Lorbeerkranz und großer Beifall seitens des Publikums dargebracht, so errang doch Joachim mit dem Beethovenschen Violinkonzert den Sieg über uns alle - er spielte aber auch mit einer Vollendung und einer so tiefen Poesie, so die ganze Seele in jedem Tönchen, wirklich idealistisch, daß ich nie solch Violinspiel gehört und ich kann wohl sagen, nie von einem Virtuosen solch einen unvergeßlichen Eindruck empfangen habe. Und wie wurde das geniale Werk begleitet, mit welcher Vollendung! Es war, als beherrschte das ganze Orchester heilige Andacht."

Am folgenden Tage spielte Joachim noch mit Clara Schumann in kleinem Kreise Schumanns herrliche a-Moll-Sonate in "wunderbar packender Wirkung" wie die Musikvereinschronisten niederschrieben.