Der im vorangegangenen Beitrag geschilderte Vorgang löste im Musikverein ziemliche Empörung aus und es formierten sich 22 Freunde Schumanns zu dem im Bild zu sehenden "Gegenbrief", der auch von Julius Tausch unterschrieben wurde. Tausch war der Meinung, dass er mit der Vertretung Schumanns nur der Sache diente und schloß sich deshalb mit seiner Unterschrift dem hier geschilderten Brief zu Gunsten von Schumann an.
Die Verfasser des diskriminierenden Briefes an Robert Schumann mußten ihr Mandat niederlegen und sich in "demütigster Form" entschuldigen. Wortmann jedoch, der auch Mitglied des Verwaltungsausschusses des Allgemeinen Musikvereins war, machte aber hinterrücks seinen Einfluß weiter geltend.
Dr. Hasenclever, Notar Euler und der Regierungspräsident Massenbach beschwichtigten die aufgebrachten Gemüter in einer eigens einberufenen Generalversammlung.
Die Wogen waren aber nur vordergründig geglättet. Der Konflikt schwelte weiter was man auch daran erkennen konnte, dass einige wenig feinfühlende Menschen in dieser Situation einen "Antimusikverein gegen schlechte und schlecht ausgeführte Musik" gründeten.
Bild: Brief mit Unterschriften von 22 Mitgliedern des Gesangvereins (Musikverein) an Robert Schumann
Düsseldorf, den 15. Dezember 1852 - Stadtarchiv Düsseldorf
Unter den "unterzeichneten Mitgliedern" finden sich R. Hasenclever, R. Nielo, Joseph Euler, A. Dietrich, Mathilde Hartmann und Julius Tausch. Sie erklären, daß sie von dem vorher ergangenen Schreiben an Robert Schumann keine Kenntnis hatten und es "wegen seiner unpassenden und unwürdigen Fassung entschieden mißbilligen".