Musikfest = Düsseldorf - Schumannjahr 2010
Schumann: Der Rose Pilgerfahrt op. 112
für Soli, Chor und Orchester
Camelia Tarlea, Sopran
Ulrike Kamps-Paulsen, Alt
Markus Francke, Tenor
Patrik Ruyters, Bariton
Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf
(Einstudierung: Marieddy Rossetto)
Sinfonieorchester der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf (Bild)
Raimund Wippermann
Information aus unserem Schallarchiv zu diesem Konzert:
Es scheint das Schicksal des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf zu sein, bei Anlässen, die seine Geschichte wie sein derzeitiges Wirken am Nachhaltigsten unterstreichen könnten, stets etwas am Rande stehen zu müssen bzw. gestellt zu werden. So auch im Schumannjahr 2010, ganz zu schweigen vom darin eingebetteten Schumannfest 2010 in Düsseldorf. Nun trifft es also ausgerechnet das dem Musikverein von Robert Schumann gewidmete Oratorium Der Rose Pilgerfahrt. Im Kreis der Symphoniekonzerte war kein Platz zu finden, bei zusätzlichen Konzerten der Düsseldorfer Symphoniker ebenfalls nicht. Der Initiative der Dramaturgie in Gestalt von Frau Elisabeth von Leliwa ist es zu danken, dass das Werk in Düsseldorf entstanden und für die Düsseldorfer Musikszene seinerzeit komponiert- überhaupt zu Gehör kam. Das größere und weit populärere Werk Das Paradies und die Peri trugen Gäste aus Köln vor, die geistlichen Werke (Requiem und Messe) wurden von Chor und Orchester des Westdeutschen Rundfunks präsentiert.
Wie war das doch mit dem Propheten im eigenen Lande?
Gleichwohl war, ist und wird es auch für die künftige Betrachtung des Musikvereins und seiner Chronik wichtig sein, dass das ihm zugeeignete Werk op. 112 durch eben diesen Chor in Düsseldorf auch 2010 endlich wieder zur Aufführung kam, nach 1974 und damit nach 36(!) Jahren- nun unter der Leitung eines seiner ehemaligen Chordirektoren und damit auch Robert Schumanns Amtsnachfolger- Raimund Wippermann.
Professor Wippermann stellte das kammermusikalisch-liedhaft-fragile Werk gemeinsam mit dem Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf vor, wobei sich wieder einmal erwies, wie ungemein schwierig und anspruchsvoll die Schumannsche Textur zu spielen ist; Schumanns Werke sind häufig unterschätzt worden und stellen sich sehr schnell für alle Interpreten als meist große, auch technisch nicht einfach zu bewältigende Herausforderung dar.
Der Städtische Musikverein freut sich, mit dieser Aufnahme eine schmerzliche Lücke in seinem Schallarchiv schließen zu können, denn neben der EMI-Einspielung (1974) und einem zeitlich damit einher gegangenen Benefizkonzert zu Erwerb und Erhalt des Schumannschen Autographs wurde Der Rose Pilgerfahrt bis dato nicht mehr vom Chor aufgeführt.