Lebenslauf
Otto Goldschmidt

Musikfest = Düsseldorf - 43. Niederrheinisches Musikfest am 20., 21. und 22. Mai 1866

Der dritte Tag des Festes wies folgendes Programm auf:

22.5.1866
Ludwig van Beethoven: „Sinfonia eroica Nr. 3"
Wolfgang Amadeus Mozart: Arie aus „Belmonte und Constanze" (Herr Dr. Gunz)
Julius Benedict: Arie aus „Die Bräute von Venedig" (Frl. v. Edelsberg)
Louis Spohr: „Konzert für Violine" (Herr Auer)
Robert Schumann: Zweiter Teil aus „Das Paradies und die Peri" (die Soli von Frau Jenny Goldschmidt-Lind, Frau d'Orville-Flintsch, Frl. v. Edelsberg, Herr Dr. Gunz, Herr Stockhausen, Herr Göbbels)
Julius Rietz: „Fest-Ouvertüre"
Georg Friedrich Händel: Arie aus „Allegro e Penseroso" (Frau Jenny Goldschmidt-Lind, die Partie der Flöte von Herrn Léonard aus Brüssel)
Gioacchino Rossini: „Duett für Tenor und Baß" (Herr Dr. Gunz und Herr Stockhausen)
Molique: „Konzert für Cello" - zweiter und dritter Teil (Herr Deswert)
Robert Schumann: Ballade „Die Löwenbraut" (Herr Stockhausen)
Johann Sebastian Bach: „Doppel-Chor"

Sopran: Frau Jenny Goldschmidt-Lind aus London - Frl. J. Rothenberger aus Köln - Frau d'Orville-Flintsch aus Leipzig
Alt: Frl. v. Edelsberg, kgl. Hofopernsängerin, Berlin - Frl. Daberkow aus Düsseldorf
Tenor: Herr Dr. Gunz, Hofopernsänger aus Hannover - Herr Göbbels aus Aachen
Baß: Herr J. Stockhausen, Konzertdirektor, Hamburg
Sonstige Mitwirkende:
Frau Klara Schumann aus Baden-Baden
Herr L. Auer, Konzertmeister aus Düsseldorf
Herr J. Deswert, Konzertmeister aus Düsseldorf
Herr Musikdirektor Weber aus Köln: Orgel
Das Städtische Orchester
Ltg.: Otto Goldschmidt aus Hamburg und Musikdirektor Julius Tausch aus Düsseldorf
Mitwirkende: 889 (Chor 734, Orchester 141)
Lokal: Die neue Tonhalle auf dem Steinweg

Bild und Kurzbiographie: Sir Julius Benedict (* 27. November 1804 in Stuttgart; † 5. Juni 1885 in London) war ein britischer Komponist und Kapellmeister deutscher Herkunft. Geboren als Sohn eines jüdischen Bankiers studierte er Musik und Komposition; anfangs in Stuttgart bei Ludwig Abeille, später in Weimar bei Johann Nepomuk Hummel sowie Carl Maria von Weber, als dessen begabtester Schüler er galt, der ihm jedoch eine gewisse Disziplinschwäche vorwarf. Im Jahre 1821 machte er in Berlin die Bekanntschaft Felix Mendelssohn Bartholdys, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. 1825 trat er eine Stellung als Kapellmeister in Wien an. Zwei Jahre später wechselte er in der gleichen Funktion nach Neapel. Nach einem Aufenthalt in Paris kam er in den 1830er Jahren nach London. Hier wirkte er wiederum als Kapellmeister an unterschiedlichen Theatern. Im Jahre 1850 unternahm er eine Konzertreise nach Amerika, als Begleiter von Jenny Lind. Zurückgekehrt nach London trat er die Stellung des Kapellmeisters am Covent Garden an. In den späten 1870er Jahren leitete er als Dirigent die Philharmonie in Liverpool. Im Jahre 1871 wurde er zum Ritter geschlagen und durfte sich fortan Sir Julius Benedict nennen. Er verstarb 1885 in London.