Die Ära von Bernhard Klee in Düsseldorf zeichnete sich nicht nur durch interpretatorische, sondern auch durch konzeptionelle Höhepunkte aus. Die sicher gewagte Kombination aus Mozarts unvollendetem Requiem in der bekannten Süßmayr-Fassung (-Vollendung) mit Schönbergs Ein Überlebender aus Warschau war ein herausragendes Beispiel. Dieses Programm führte der Chor des Musikvereins nicht nur in Saarbrücken, sondern auch in Düsseldorf und bei einem gemeinsamen Gastspiel mit den Düsseldorfer Symphonikern in Wroclaw/Polen (Breslau) auf. Neben den musikalisch-technischen Herausforderungen hatte der Chor insbesondere bei der Wiederholung des Requiems im Anschluß an die grauenvolle Schönberg-Schilderung gegen erhebliche emotionale Probleme zu kämpfen. Der Mut hierzu wurde insbesondere von Zuhörern wie Fachpresse hoch gelobt.
Eine schöne Geste war es, als sich Bernhard Klee nach Eröffnung der Tonhalle Düsseldorf dazu entschloss, alle noch lebenden ehemaligen Generalmusikdirektoren Düsseldorfs in den neuen Saal zu Konzerten einzuladen. In der Spielzeit 1979/1980 war dies der erste Nachkriegs-Musikchef von Düsseldorf, Heinrich Hollreiser. Er ließ es sich nicht nehmen, auch den Städtischen Musikverein in sein Programm mit einzubeziehen. Der Mitschnitt von Mozarts Krönungsmesse dokumentiert den ersten Teil dieses Konzertes, dem nach der Pause die Sinfonia Domestica von Richard Strauss folgte.