Die unaufführbare Symphonie der Tausend gehörte in den 70er und 80er Jahren des XX. Jahrhunderts zu den unangefochtenen Repertoirestücken des Städtischen Musikvereins. Unaufführbar, weil man ja doch in der Realität die Besetzungsvorstellungen des Komponisten kaum realisieren kann. Für Düsseldorf und die seinerzeit neue Tonhalle galt das in ganz besonderem Maße, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Konzerte vom November 1979 in diesem Sinne Kompromisslösungen sein mussten. Unbeschadet dieser Einschränkungen war es natürlich unvorstellbar, einen Mahler-Zyklus mit dem Gesamtwerk des Komponisten präsentieren zu wollen, und ausgerechnet sein spektakulärstes Werk aus Konzertsaal-bedingten Organisationsgründen auszusparen. Das Ergebnis konnte sich trotz aller Vorbehalte- sehen bzw. hören lassen: Bernhard Klee feierte mit seiner glasklaren Interpretation bei Publikum und Presse einen der größten Triumphe seiner Düsseldorfer Zeit.
Der Bandmitschnitt steckt wie so häufig- voller aufnahmetechnischer Tücken. Dazu gehört der aus heutiger Sicht nicht nachzuvollziehende Entschluss, lediglich 5 Mikrofonwege zu nutzen, von denen die hinteren 3 in Reihe geschaltet, also mono- sind. Damit teilt sich die klangliche Abbildung von Chor, Solisten und Orchester in zwei Stufen: Streicher und Holzbläser sind stereo, Blechbläser, Schlagwerk, Solisten, Orgel und Chöre durchweg mono, was bedeutete, dass ausgerechnet die von Mahler so konsequent durchkomponierte polyphone Doppelchörichkeit im akustischen Abbild verloren ging. Trotz dieser Absurdität bewahren wir hier ein wichtiges Dokument aus der Ära Klee, das mit den Mitteln, die eine vorsichtige digitale Nachbereitung bieten kann, auf diese Weise für die Nachwelt erhalten bleibt; das hörenswert, ja beeindruckend zu nennen ist.