Schallarchiv
Mahler: Das klagende Lied

Das Festival von Saint-Denis hat seit Jahrzehnten eine herausragende Bedeutung im musikalisch-kulturellen Jahreszyklus Frankreichs. 1986 stand dieses Festival ganz im Zeichen von Gustav Mahler. Künstler aus aller Welt wie Seiji Ozawa, Vaclav Neumann, Jessye Norman, Barbara Hendricks oder José van Dam verliehen den Aufführungen in ganz besonderem Maße Authentizität und Glanz. Der Chor des Musikvereins konnte es sich somit zur Ehre anrechnen, in einem solchen Rahmen eingeladen zu werden, zumal er sich mit der doch seltener gespielten, vollständigen (also 3-teiligen) Fassung des „klagenden Liedes“ präsentieren durfte.

Leider konnte für dieses Konzert kein offizieller Medienpartner in Gestalt einer Rundfunkanstalt gewonnen werden; umso dankbarer darf man sein, dass das Orchestre d‘Ile de France –auf Drängen des Chores- unbürokratisch und hilfsbereit einen semi-professionellen Mitschnitt organisierte. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang, dass lediglich 2 (!) Kugelmikrofone vor dem Orchesterpodium postiert ein erstaunlich gutes und stimmungsvolles Ergebnis produzieren konnten. Natürlich ergibt sich hieraus eine sehr direkte Präsenz der Solisten und ein gewisses Übergewicht der Streicher. Dass der Chor wie auch das Fernorchester etwas sehr in den –akustischen- Hintergrund gedrängt werden, ist sicher auch den riesigen Dimensionen des Kathedralraumes zuzurechnen. Durch einen technischen Defekt bei der Aufnahme sind die ersten 1‘3“ des Vorspiels zu Teil 3 verloren gegangen; sie wurden im Interesse des Ganzen aus einem anderen Konzertmitschnitt entnommen und klanglich angeglichen.

Foto zeigt:
Hartmut Schmidt, Kunibert Jung und Jacques Mercier nach dem Konzert in Saint-Denis