Giancarlo del Monaco, Sohn des weltweit gefeierten Tenors Mario del Monaco, galt mit seinen damals 38 Jahren als das „Enfant terrible“ der Opernbühne. Umso erstaunlicher war seine Regiearbeit 1981 in Orange, wo er eine eher konservative Herangehensweise zu Verdis „Il Trovatore“ an den Tag legte. Gestützt von den teils sehr farbenprächtigen wie aber auch strengen (Nonnen) Kostümen des Opernhauses Rom legte er großen Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und Charaktere der handelnden Personen. Dies erwies sich als eine Sichtweise, die von der TV-Kameras des französischen Fernsehens A2 hervorragend übernommen werden konnten. Die gigantischen Dimensionen des „Theatre Antique“ waren rein bewegungstechnisch für alle Ausführenden eine Herausforderung besonderer Art, standen doch mehrere Kostümwechsel binnen kürzester Zeit (für den Chor) an. Eine perfekte Logistik hinter der Bühne machte es möglich. Zu kämpfen hatte leider die ansonsten wunderbare Theresa Zylis-Gara mit der enormen Entfernung zwischen Orchester und dem Standpunkt ihrer ersten großen Arie ganz im hinteren oberen Teil der Bühne, wobei sich bei ihr leichte Intonationstrübungen einstellten. Dass das nicht ihre Art war, bewies sie in den beiden Arien des IV. Aktes, die vom Publikum (ca. 9.000) mit großem Jubel aufgenommen wurden.
Hingewiesen sei noch auf zwei Umstände: 1) „Le trouvère“ wurde 1981 simultan von France Musique in STEREO übertragen. Diese STEREO-Fassung ist leider verloren und auch bei INA nicht auffindbar. 2) Auf der Sendestrecke Orange-Paris tobte am Abend des 31.07. 1981 ein heftiges Gewitter, das sich sowohl im Ton als auch im Bild bemerkbar machte…