Lebenslauf
Felix Mendelssohn Bartholdy

An diesem Tage sah Mendelssohn sich veranlasst, einen Brief an den Oberbürgermeister zu schreiben, um sich seiner Aufgabe als Kirchenmusiker zu entledigen (Brief Nr. 5):

"Sr. Hochwohlgeboren den Herr Oberbürgermeister v. Fuchsius hier.
Ew. Hochwohlgeboren, muß ich ersuchen, so leid es mir tut, mich von meiner Verpflichtung, die Kirchenmusik zu dirigieren, gütigst suspendieren zu wollen, bis die Umstände es erlauben, einen anderen Organisten als den, der bei der heutigen Messe in der Maximilianskirche den Dienst versah, dabei anstellen zu wollen. Seine Unfähigkeit macht jedes Gelingen einer solchen Aufführung unmöglich und es ist mir dabei so unangenehm, die Mühe der Mitwirkenden und die meine ganz verloren zu sehen, daß ich hoffe, Sie werden meine Bitte gütigst erfüllen wollen.
Mit vollkommener Hochachtung Ihr ergebenster
Felix Mendelssohn Bartholdy
Düsseldorf, den 12. Oct. 1834
Prns.21/10.34 Nr. 6181""

Dieser Brief führte dazu, daß der Oberbürgermeister den Organisten Müngersdorf gegen einen Organisten namens Schumacher ersetzte und zwar am 21.10.1834 mit folgendem Brief an den Musikvereinsvorstand:

"Herrn Regierungsassessor von Woringen, Hochwohlgeboren mit dem ergebensten Ersuchen, dem Mungersdorf das Handwerk durch Beschluß des Vereins-Comites während der musikalischen Messen zu verbieten, sobald Herr Schumacher sich bereit erklärt hat, die Orgel zu spielen.
Düsseldorf, d.21. October 1834 - v. Fuchsius"

Lebensdaten: Caspar Müngersdorf (1761-1857), seit 1784 Organist an St. Lambertus, 1816-1845 Organist an St. Maximilian.

Bild: Original dieses Briefes mit Anmerkung im Besitz des Heinrich-Heine-Instituts