Der Städtische Musikverein schätzt sich mit dem Förderverein für die Wiedererrichtung des Mendelssohn-Denkmals e.V. und den Düsseldorfer Bürgern glücklich über die bei strahlendem Sonnenschein stattgefundene Denkmalseinweihung am 27.9.2012.
Dies war ein glücklicher Tag für Düsseldorf und ein Festtag für Felix Mendelssohn Bartholdy!
Auf dem Foto blickt Felix Mendelssohn Bartholdy auf die Hauptverantwortlichen des Vereins und auf einen Gast aus Leipzig (v.l.n.r. Bernd Dieckmann, Rolf Kayser (Kunstgießerei Kayser), Prof. Dr. Bernd Kortländer, Manfred Hill, Friedrich-Wilhelm Hempel, Jürgen Ernst (Geschäftsführer der Internationalen Mendelssohn-Stiftung, Leipzig), Dan Georg Bronner, Hans-Georg Lohe, Oberbürgermeister Dirk Elbers, Dr. Lutz Aengevelt, Dirk Grolmann, Herbert H., Dr. Edgar Jannott, Dr. Wulff Aengevelt)
Nachfolgend die Pressemitteilung der Landeshauptstadt Düsseldorf zu diesem Ereignis:
"Düsseldorfs Bürgerschaft stiftete neues Denkmal"
-Mendelssohns Rückkehr dank beispiellosen Engagements der Bürger-
Das erste Denkmal wurde von Nazis zerstört / Förderverein mit OB Dirk Elbers an der Spitze ermöglichte für Rekonstruktion.
Düsseldorf macht die Erinnerung an gemeinsame Jahre mit Felix Mendelssohn Bartholdy im Stadtbild wieder deutlich sichtbar. In einem Festakt enthüllte Oberbürgermeister Dirk Elbers jetzt ein Denkmal zu Ehren des großen deutschen Komponisten, das ausschließlich aus Bürgerspenden finanziert wurde.
Es ist die Rekonstruktion eines Denkmals, das bereits 1901 von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt gestiftet worden war, 1940 aber von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Oberbürgermeister Dirk Elbers: "Wir wissen, wir können die grausamen Kapitel der deutschen Geschichte nicht wieder gut machen. Aber wir können unseren Beitrag dazu leisten, dass die Erinnerungskultur nicht erlöschen wird. Es ist ein Zeichen und ein Mahnsignal auch an die nächsten Generationen, die Erinnerung aufrechtzuerhalten und dafür zu sorgen, dass sich so etwas nie wiederholt."
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) lebte und arbeitete vom 25. September 1833 bis zum 25. Juli 1835 als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. In diesen zwei Jahren prägte Mendelssohn als Dirigent, Solist, Organist, Operndirektor und nimmermüder Organisator die Musikkultur in Düsseldorf. Er legte ein Fundament, auf dem die Stadt bis heute noch aufbauen kann. Als Gastdirigent im Rahmen der Rheinischen Musikfeste blieb er Düsseldorf auch später weiter fest verbunden.
1901 wurde in einer Nische des Opernhaus-Portikus ein von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt gestiftetes und vom Bildhauer Clemens Buscher geschaffenes Bronzedenkmal aufgestellt. Dieses Denkmal wurde 1936 unter Verweis auf Mendelssohns jüdischer Herkunft von des Nationalsozialisten entfernt und 1940 im Zuge einer so genannten "Metallspende" eingeschmolzen. Ein derart barbarischer Akt der Zerstörung eines für die Musikstadt Düsseldorf so wichtigen Denkmals hinterließ bis dato eine schmerzhafte Lücke.
"Dank des beispiellosen bürgerschaftlichen Engagements kehrt Mendelssohn Bartholdy zurück nach Düsseldorf. Damit ist es ein echtes Bürgerdenkmal, das die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ihrer Stadt schenken. Darauf bin ich als Oberbürgermeister sehr stolz", würdigte OB Elbers die Initiative und die große Spendenbereitschaft der Düsseldorfer Bürger.
"Mit der Wiederherstellung des Denkmals werde Mendelssohns große Leistung für die Musikstadt Düsseldorf wieder ins öffentliche Bewusstsein gehoben und in das Stadtbild integriert", so der Oberbürgermeister weiter.
Der Förderverein:
Im Jahr von Mendelssohns 200. Geburtstag 2009 entstand im Rahmen einer Gedenkausstellung des Düsseldorfer Heinrich-Heine-Instituts die Idee, das zerstörte Denkmal - ausgehend von einem erhalten gebliebenen Gipsmodell und verschiedenen Abbildungen - zu rekonstruieren und wieder aufzustellen. Im November 2010 wurde zu diesem Zweck von einer Gruppe Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger mit Oberbürgermeister Elbers an der Spitze der "Förderverein zur Wiederaufstellung des Mendelssohn-Denkmals" mit dem einzigen Zweck gegründet, die Rekonstruktion und Wiederaufstellung des Denkmals von Felix Mendelssohn Bartholdy in Düsseldorf zu ermöglichen. Die erfreuliche Spendenbereitschaft der Düsseldorfer Bürger setzte den Verein in die Lage, das rund 150.000 Euro teure Projekt allein aus Spendenmitteln zu realisieren.
Am Abend des 27. September 2012 gab es in der Tonhalle ein Konzert zur Wiederaufstellung des Mendelssohn-Denkmals, an dem auch OB Dirk Elbers teilnahm.
Die ausführenden Firmen:
Die Rekonstruktion des Denkmals erfolgte durch die Kunstgießerei Rolf Kayser in Düsseldorf, die sich einen Namen auf dem Gebiet der historischen Rekonstruktion, aber auch als Gießerei für Künstler wie Thomas Schütte und Tony Cragg gemacht hat. Das Gewicht des 2,60 Meter hohen Denkmals liegt bei etwa einer Tonne. Die Gestaltung des Sockels sowie des Platzes, auf dem es aufgestellt ist, übernahm das Düsseldorfer Architekturbüro HPP. Der Sockel wurde aus hellem Naturstein gestaltet; er trägt eine Bronzeplatte mit Erläuterungen zur Geschichte des Denkmals.
Standort und Einweihung des Denkmals:
Als Ort für die Wiederaufstellung des Denkmals, das 1901 zusammen mit dem Denkmal des Theaterleiters Karl Leberecht Immermann (heute im Hofgarten) in einer Nische der Fassade des alten Opernhauses stand, wurde ein Platz in unmittelbarer Nähe des ursprünglichen Ortes ausgewählt. Es handelt sich um eine separate Grünfläche links von der Oper am Eingang zum Hofgarten.
Das Denkmal wurde am Morgen des 27. September von Oberbürgermeister Dirk Elbers feierlich enthüllt, musikalisch umrahmt von Musikern der Robert Schumann Hochschule. Der Festtag für Mendelssohn wurde abends mit einem Konzert der Düsseldorfer Symphoniker und des Chores des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf in der Tonhalle gefeiert. Auf dem Programm: die Mendelssohn-Werke "Hör mein Bitten" (Hymne in G-Dur) WoO 15, das Violinkonzert e-moll op. 64, das Klavier-Trio d-moll op. 49 und die Symphonie Nr. 4 op. 90 "Die Italienische".
(27. September 2012)