Schallarchiv
Fauré: Messe de Requiem Mozart: Ave verum corpus

In der Presse war nach dem hier vorliegenden Konzertausschnitt vielfach zu lesen “…ein Konzert ganz ohne Geigen…“ oder Ähnliches. Streng genommen ist das nicht korrekt, denn Streichinstrumente waren sehr wohl zu hören bei einem Programm, das Andrey Boreyko mit Werken von Arvo Pärt (Fratres, Da pacem domine), Igor Strawinsky (Konzert für Klavier und Bläser) und Gabriel Fauré (Requiem) zusammengestellt hatte. Nur eben die 1. und 2. Tutti-Violinen fehlten, wohingegen sowohl die Violen (Bratschen), Violoncelli als auch die Bassgeigen in den vorgestellten Partituren zu hören waren. Für den Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf galt es, das bekannte und beliebte Fauré-Requiem in der ursprünglich reduzierten Orchesterfassung von 1889 (Carus-Verlag), leider dann aber auch ohne den rahmenden Chorsatz im Offertoire vorzustellen. Auch fehlt hier das Violinsolo im 7. Satz. Aus der spätromantischen großen Orchestrierung wurde ein kammermusikalisch zurückgenommenes, und dadurch deutlich anspruchsvolleres Klangbild geschaffen, was ausweislich der vorliegenden Aufnahme wie auch diverser Pressekritiken ganz hervorragend gelang. Fauré‘s Requiem ist –im Gegensatz zu den meisten anderen Vertonungen der Totenmesse- deutlich intimer, unaufgeregter, in seiner Tonsprache zurückhaltender. Besonders vor diesem Hintergrund erscheint die Wahl Boreyko‘s mit der 1889er Fassung sinnvoll und schlüssig. Der Chor des Musikvereins konnte einmal mehr beweisen, dass auch ein großer romantischer Oratorienchor sehr wohl in der Lage ist, subtil, tonsicher und spannungsvoll kammermusikalischen Ansprüchen gerecht zu werden. Ein Ausrufezeichen an alle diejenigen, die gerne anderes behaupten…..


Andrey Boreyko mit
Dragos Manza, Violine bei der Probe zu
Faurés Requiem


Andrey Boreyko