Elgars GERONTIUS ist mit der Geschichte des Städtischen Musikvereins aufs innigste verbunden: die Düsseldorfer Konzerte aus den Jahren 1901/02 ebneten dem Komponisten dessen Weg zu internationaler Anerkennung wie auch als englischen Nationalkomponisten im Geiste des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Dennoch: erst im November 1983, mehr als 80 Jahre später also, fand das Werk seinen Weg zurück an den Rhein. Der Musikverein bewahrt den Mitschnitt jener exemplarischen Aufführung unter der Leitung von Sir Charles Groves als kostbaren Schatz in seinem Schallarchiv (Vol. 13). Wieder sollte es über 2 Jahrzehnte dauern, bis sich unter der Leitung des Amerikaners John Fiore die Gelegenheit bot, Elgars Meisterwerk auf das Programm zu setzen; und wieder darf man von äußerst glücklichen Umständen sprechen, denn neben den exzellenten Solisten- wurde mit dem Gesualdo Ensemble ein Kammerchor gefunden, der dem sehr anspruchsvollen Part des Semi-Chorus auf das vortrefflichste gerecht wurde.
Entscheidend aber für den großen Erfolg der Aufführungen des Jahres 2005 war die Interpretation von John Fiore, dessen durchlebte Verbundenheit mit dem Hauptwerk des englischen Spätromantikers sich im vorliegenden Mitschnitt aufs eindrucksvollste nachvollziehen lässt.