Konzertreise nach Köln:
1. Gastspiel in der neuen Kölner Philharmonie mit La Transfiguration de Notre-Seigneur Jésus-Christ von Olivier Messiaen.
Yvonne Loriod, Klavier
Siegfried Palm, Violoncello
Mathias Neffgen, Flöte
Hans Fischer, Klarinette
Friedbert Haus, Marimbaphon
Helmut Huy, Xylorimba
Günther Klein, Vibraphon
Städt. Musikverein zu Düsseldorf
(Einstudierung: Hartmut Schmidt)
Düsseldorfer Symphoniker
Philharmonie Köln
Bild: Bernhard Klee und Olivier Messiaen auf dem Podium der Kölner Philharmonie vor der Orchesterprobe.
Aus dem Begleitheft zur Schallarchiv-CD:
Dieses Tondokument ist in mehrfacher Hinsicht ein Kuriosum: Zunächst ist hier die wohl größte künstlerische Herausforderung dokumentiert, der sich der Chor des Städtischen Musikvereins bislang zu stellen hatte. War das Requiem von Edison Denissow im Jahre 1985 bereits eine Schwelle, über die auch ein noch so engagierter Laienchor kaum zu schreiten vermochte, stellte die Transfiguration allein wegen ihrer äußeren Dimensionen verbunden mit anspruchsvollsten stimmlichen Anforderungen eine deutliche Steigerung dar. Der vom Komponisten vorgegebenen Instrumentierung (18 Holzblasinstrumente, 17 Blechblasinstrumente, 6 Schlagzeuger, Streicherbesetzung: 18/16/14/12/8 zuzüglich 7 Instrumentalsolisten) steht ein gemischter Chor von mindestens 100 Sängerinnen und Sängern aufgeteilt in 10 (!) Gruppen inklusive zweier Solisten- gegenüber. Abgesehen von den tonalen Schwierigkeiten der Partitur war es die orchestrale Dichte, die den Chor hinsichtlich seiner Durchschlagskraft an die Grenzen des Machbaren führte. Heute kaum nachvollziehbar kam hinzu, dass für diese Aufnahme in der damals nagelneuen Kölner Philharmonie (neben dem WDR-Studio, das aber nur dem Sender zugänglich war) keine institutseigene Aufzeichnungsmöglichkeit zur Verfügung stand. So verdanken wir das vorliegende Material einer einzigen, in der 14. Reihe des Auditoriums aufgestellten Stereo-Brücke. Auch aus diesen Gründen erklärt sich die zeitweilig nicht optimale Balance zwischen Orchester-Tutti und Chor, zumal in den besonders kräftezehrenden Schlusschorälen.
Gleichwohl bleibt die Aufnahme ein beeindruckendes Dokument der Leistungsstärke des Städtischen Musikvereins zu Zeiten der Ära Klee.