„Das Orchester singt!“, so eine Schlagzeile aus der Düsseldorfer Presse nach dem Neujahrskonzert 2016 unter Alexandre Bloch. Was sonst nur im übertragenen Sinne gemeint ist, war in diesem Fall wörtlich zu nehmen. Doch der Reihe nach.
Alexandre Bloch war mit der Saison 2015/2016 zum „Principal Guest Conductor“ der Düsseldorfer Symphoniker berufen worden. Neben Adam Fischer (und gleich ihm) sollte er für -4- Programme verantwortlich sein, zuzüglich eines Sonderkonzertes, was in dieser Spielzeit das traditionelle Neujahrskonzert der Düsseldorfer Symphoniker war. Tatsächlich stellte sich beim Studium der Jahresvorschau schnell heraus, dass zumindest für die gemeinsame 1. Spielzeit Adam Fischer für lediglich -1-, und Alexandre Bloch für nur -2- Programme verantwortlich zeichneten (+ jeweils -1- Sonderkonzert). Beide Dirigenten ernteten stürmischen Jubel nach ihren Antrittskonzerten: Adam Fischer für die 7. Symphonie von Gustav Mahler und Alexandre Bloch für eine spannende Interpretation u.a. der 4. Mendelssohn. Das Neujahrskonzert komponierte Alexandre Bloch als Ost-West-Versöhnung zwischen Frankreich und Russland, wobei der Chor des Städtischen Musikvereins endlich einmal wieder alle Werke in ihrer Originalsprache präsentieren durfte. Bei vielen Chormitgliedern kam es daher erneut zu der Erkenntnis, dass es immer besser ist einen Text in der Sprache und Metrik zu singen, für die sie jeweils komponiert worden ist. Den Anfang des Konzertes (Cancan) darf man sich so vorstellen, dass der Chor die Reihen zwischen dem 1. und 2. Parkett „stürmte“, jeweils mit einem Glas Sekt in der Hand, um so sich und dem Publikum „Ein gutes Neues Jahr“ singend und jubelnd zuzuprosten. Wie der Anfang so auch das Ende: Alexandre Bloch kam auf die grandiose Idee, den Radetzky-Marsch, den nun wirklich jeder kennt, großteilig vom Orchester, dem Chor und den Zuhörern im Saal singen zu lassen. Ein toller Effekt, der ein so traditionelles „Neujahrs-Stück“ in ungewohntem Gewand zeigte.
Ergänzt wurde das Neujahrskonzert noch durch Werke von Bizet, Ravel, Strawinsky, Rimsky-Korsakow, Khatschaturian und Rachmaninow.