Das grauenvolle Erdbeben vom 11. März 2011, die darauf folgende Zunami-Welle und ein dadurch ausgelöster Kernreaktorunfall haben in Japan nicht nur zehntausende Menschen obdachlos gemacht, sondern forderten über 20.000 direkte Tote, ganz zu schweigen von den Unzähligen, die in Folge der radioaktiven Verseuchung weiter Landstriche, der Luft und des Meerwassers bis in weiter Zukunft noch ihr Leben verlieren werden.
Unter der gemeinsamen Schirmherrschaft vom Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers und dem japanischen Generalkonsul, Kiyoshi Koinuma, fand am Samstag, dem 26. März in der Tonhalle ein Solidaritätskonzert statt. Die Düsseldorfer Symphoniker sahen in diesem Projekt gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf und der japanischen Gemeinde ein Zeichen für Mut, Zuversicht und Solidarität; sie wollten der engen, vertrauensvollen und tiefen Bindung zwischen Düsseldorf und Japan Ausdruck verleihen. Dabei spielten die Düsseldorfer Symphoniker gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln (das auf Einladung der Symphoniker das halbe Orchester stellte), dem Chor des Städtischen Musikvereins, dem WDR Rundfunkchor Köln und einem hochkarätigen Solistenquartett unter der Leitung des japanischen Stardirigenten Yutaka Sado. Düsseldorfs Tonhalle erlebte eine musikalische und menschliche Sternstunde. Die unmittelbar nach dem Schlussakkord durch Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers vor dem Konzert erbetene Schweigeminute aller Künstler und der gesamten Zuhörerschaft ließ ahnen, in welch inniger Weise die Düsseldorfer mit ihren japanischen Mitbürgern verbunden sind. Im Vordergrund stand somit kein Trauerkonzert, sondern, wie Sado es formulierte ein "Mut- und Kraftkonzert", weshalb Ludwig van Beethovens Neunte Symphonie auf dem Programm stand, ein Werk, das in Japan einen ganz außergewöhnlichen Stellenwert hat. Es sollte Gelegenheit gegeben werden, für eine Stunde inne zu halten und die Gedanken, Wünsche und Hoffnungen auf Japan und die leidtragende Bevölkerung des Landes zu richten. Der Städtische Musikverein zu Düsseldorf hat wie auch unser Orchester- seit Jahrzehnten zahlreiche Mitglieder aus einer der europaweit größten, in unserer Stadt fest eingebundenen japanischen Community begrüßen dürfen. Unsere japanischen Freunde sind immer eine liebenswerte und engagierte Bereicherung für den Chor gewesen. In besonderer Weise gehen daher die Gedanken, Sorgen, aber auch unsere aufrichtigen Wünsche für die Zukunft an sie und ihre Lieben. Möge die Botschaft, die aus der Musik Beethovens und den Worten Schillers spricht gemeinsam erlebt und empfunden- in diesen schweren Tagen ein wenig über die Unvorstellbarkeit der Katastrophe in Japan hinweg helfen!
Oberbürgermeister Dirk Elbers und der japanische Generalkonsul Kiyoshi Koinuma