Musikfest = Düsseldorf - Reichsmusiktage 1938 vom 22. 5. bis zum 29.5.1938

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Bis zum war 14. Juni 1938 war die Ausstellung in Düsseldorf zu sehen, danach wurde sie noch in Weimar, München und Wien gezeigt. Offizieller Höhepunkt war neben der Ausstellungseröffnung eine "Kulturpolitische Kundgebung", auf der Propagandaminister Goebbels eine Rede hielt. Richard Strauss hatte eigens zu diesem Zweck*) ein "Festliches Vorspiel"*) komponiert, das er auch eigenhändig dirigierte.

Die Reichsmusiktage sollten auf Wunsch von Propagandaminister Goebbels in Düsseldorf zu einer festen Einrichtung werden. Durch den Kriegsausbruch 1939 wurden diese Pläne nicht verwirklicht.

Als verantwortlich für die Ausstellung galten neben Ziegler der Generalmusikdirektor Paul Sixt und Otto zur Nedden. Symptomatisch für die Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Unrecht in Kunst und Kultur: Keiner der Verantwortlichen wurde nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft zur Rechenschaft gezogen. Die Verstrickung in das Unrechtsregime und den Kulturapparat des Dritten Reichs erwies sich nicht als sonderlich karriereschädlich: Ziegler arbeitete noch bis 1962 als Lehrer in Essen und später Norddeutschland, Sixt wurde Generalmusikdirektor in Detmold und zur Nedden wurde Professor für Theaterwissenschaften in Köln.
Literatur: Dümling, Albrecht und Peter Girth: Entartete Musik. Dokumentation und Kommentar. Düsseldorf, 1988.

1. Anmerkung: Der sprachlose GMD Düsseldorfs, Hugo Balzer, wurde zwar 1945 entlassen, dirigierte aber in vielen Ländern weiter bis zu seinem Tode 1985.
*) 2. Anmerkung: Richard Strauss hatte sein "Festliches Präludium op. 61" für großes Orchester und Orgel zur Eröffnung des Wiener Konzerthauses (1913) komponiert und nicht zum Anlass der Reichmusiktage 1938! Er dirigierte bei dieser Gelegenheit auch die "Leonoren-Ouvertüre Nr. 3" von Ludwig van Beethoven (siehe Schallarchiv!)

Bild: Während der Ansprache von Graener am 22.05.1938 in der Tonhalle von rechts: Kreisleiter Walter, Gaupropagandaleiter Brouwers, Oberbürgermeister Dr. Dr. Otto, Staatssekretär Hanke, Generalintendant Dr. Drewes, Generalintendant Hans Severus Ziegler.