Zu Pfingsten 1850 fand das 1. Deutsche Männerchorfest in der Tonhalle Düsseldorf (Geislerscher Saal) statt und hier wurden die zu kleinen Platzverhältnisse des damaligen Saals offenbar. Bernhard R. Appel schrieb hierzu:
"Beim 1. Männerchorfest zu Pfingsten 1850 erwiesen sich die Raumverhältnisse für die 5000 bis 6000 anwesenden Personen erneut als zu eng. Das Gebäude war mittlerweile in den Besitz des Hofkonditors Franz Geisler übergegangen. Um die für das 2. Männerchorfest (1. bis 4. August 1852) zu erwartende Menschenmasse aufnehmen zu können, wurde ein Neubau beschlossen, wobei die große Sän-gerhalle im holländischen Arnhem als Muster diente. Die Bauplanung lag in den Händen des Düsseldorfer Stadtbaumeisters Eberhard Westhofen. Das Gebäude wurde ausdrücklich als Provisorium bezeichnet, das bis 1863 bestand. Die Maße des mit dem Namen Tonhalle belegten neuen Gebäudes veröffentlicht das Düs-seldorfer Journal am 30. April 1852: Hofkonditor Geisler hat sich demnach bereiterklärt, "das neue Lokal unmittelbar an den jetzigen großen Saal anzubauen, so zwar, daß die rechte Wand in gerader Linie an die des alten Saales anschließt, die linke dagegen soviel, als der neue Saal breiter wird, in den Garten vorspringt. Das Mittelschiff der neuen Sängerhalle wird 40 Fuß breit [ca. 12,5 m], die Seitenschiffe 20 Fuß breit [ca. 6,3 m] und die Länge des Ganzen soll sich soweit ausdehnen, daß für etwa 5000 Personen Raum im Innern ist". Davon geringfügig abweichende, aber mutmaßlich korrekte Maße nennt die Berichterstattung zum Gesangsfest. Die Tonhalle, "inmitten der schönsten Gartenanlagen, umfaßte drei große Schiffe und war 180 Fuß lang [= ca. 56,5 m], 76 Fuß breit [= 24,79 m] und 40 Fuß hoch [= 12,55 m]" . Die Gesamtfläche des Raumes belief sich auf 13680 Quadratfuß, wovon der Zuhörerraum 10640 Quadratfuß beanspruchte. Tagsüber erhielt der Raum Licht von den in das Pappdeckeldach (Bezeichnung aus der Düsseldorfer Zeitung Nr. 195 vom 14.8.1852), auf das der Regen laut hörbar trommelte, eingelassenen großen Glasflächen sowie von seitlichen Fenstern; abends wurde der Raum mit Gaslicht beleuchtet. Über eine Heizung verfügte der Saal offenbar nicht.(Bild).
Franz Geisler, geb. 16.12.1818 Datteln, gest. 2.1.1886 Düsseldorf, Hofkonditor und Hotelier in Düsseldorf, Besitzer eines Lokals mit Garten und Konzertsaal am Flinger Steinweg (heute Ecke Schadow- und Tonhallenstraße), betrieb den oben beschriebenen Saal mit Garten.