Lebenslauf
Felix Mendelssohn Bartholdy

Auszug aus einem Brief Mendelssohns an seinen Freund Ignaz Moscheles, der deutlich macht, mit welchem Einsatz und welcher Freude Mendelssohn seine Düsseldorfer Arbeit sah:

„Du bist wohl sehr böse auf mich schreibfaulen Menschen? Aber bedenke nur, ich bin ein städt. Musikdirektor und so ein Thier hat schrecklich viel zu arbeiten.

....Im Theater haben wir Cherubinis „Wasserträger" aufgeführt (siehe auch Eintrag vom 21.3.1834). Schon beim zweiten Musikstück geriet die ganze Düsseldorfer Opposition ins Feuer und klatschte und rief und weinte durcheinander - das war mein vergnügtester Theaterabend seit langer Zeit, denn ich nahm an der Vorstellung Teil wie ein Zuschauer, lachte und klatschte mit und schrie Bravos auf die Bühne hinauf, dirigirte dabei munter fort, die Chöre im zweiten Akt klangen wie aus der Pistole geschossen. - Wirklich, wir machen so viele und gute Musik, als man für den ersten Winter hier nur erwarten konnte. Morgen (Charfreitag) singen wir die sieben Worte von Palestrina, und ein Stück von Lasso in der Kirche, und Sonntag geben wir die Cherubinische C-Dur-Messe.
Düsseldorf, den 7ten April 1834 - Felix Mendelssohn Bartholdy"

Bild und Kurzbiographie: Ignaz (Isaak/Isack) Moscheles (* 23. Mai/30. Mai 1794 in Prag; † 10. März 1870 in Leipzig) war ein böhmischer Komponist, Pianist und Musikpädagoge. Moscheles war zunächst Schüler von Friedrich Dionys Weber am Prager Konservatorium und studierte später in Wien bei Johann Georg Albrechtsberger (1736–1809) und Antonio Salieri (1750–1825) Komposition. Er war befreundet mit seinem Idol Ludwig van Beethoven. Nach der Heirat mit Charlotte Embden im Jahre 1825 in Hamburg folgten die Jahre in London, wo er bis 1846 lebte und arbeitete. 1846 übernahm er auf Einladung seines Freundes Felix Mendelssohn Bartholdy die Klavierklasse am 1843 gegründeten Leipziger Konservatorium. Moscheles stand Zeit seines Lebens im Ruf, einer der hervorragendsten Klaviervirtuosen Europas zu sein, als Pädagoge war er von vorbildlicher Gewissenhaftigkeit. Er vertrat die Clementi-Schule und achtete auf ruhige Handhaltung - eine Spielweise, bei der es vor allem auf die Beweglichkeit der Finger ankommt, während der Gebrauch der Pedale soweit wie möglich vermieden wird. Ignaz Moscheles war der Vater des Malers Felix Moscheles und Schwiegervater der Malerin Margaret Moscheles.
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_Moscheles