Lebenslauf
Johannes Schornstein

Johannes Schornstein, Musikdirektor in Elberfeld und das musikalische Leben im Wuppertal (Elberfeld und Barmen) sollten für die Gründung des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf einige Bedeutung erlangen. Aus diesem Grunde wollen wir an dieser Stelle einen kleinen Einblick in die Entstehung der Elberfelder und Barmer Singvereine geben:

1811 gründete Schornstein in Elberfeld gemeinsam mit dem Musiklehrer Sasse den "Musikalischen Verein zur Pflege des Chorgesangs" und leitete diese "Singschule" zusammen mit Sasse. Ein Jahr später waren die Musiker schon bereit für die erste Aufführung der "Jahreszeiten" und im gleichen Jahr konnte Haydns C-Dur-Messe und die "Schöpfung" in Elberfeld zur Aufführung gebracht werden. 1813 bereits verursachten die politischen Wirren jedoch die Auflösung des Vereins.

Nach dem Friedensschluss von 1815 lebte der von Musiklehrer Dillenberg gegründete Elberfelder Gesangverein auf und Schornstein übernahm 1815 die Führung und führte mit diesem jungen Verein 1817 die "Schöpfung" erneut auf.

In diese Zeit fielen dann auch intensive Kontakte zu Düsseldorfs Musikdirektor Burgmüller. Die beiden Musiker verstanden sich offensichtlich sehr gut, entwickelten die Initiative zur Gründung eines Musikfestes, nämlich der "Niederrheinischen Musikfeste" in Düsseldorf, Elberfeld und Köln, die dann 1818 mit der Gründung des Städtischen Musikvereins Düsseldorf offiziell in Düsseldorf begannen.

1819, 1823 und 1827 fanden die Musikfeste in Elberfeld statt. Bereits 1827 musste Elberfeld jedoch aus der Festorganisation aussteigen, weil weder die Räumlichkeiten noch die Gastzimmer der Stadt annähernd für ein solch großes Fest ausreichend vorhanden waren. Elberfeld wurde durch Aachen ersetzt.

1817 gründete Karl Gotthelf Glaeser den Barmer Singverein. Auf ihn folgten in der Leitung die Dirigenten Kayser, Hermann Schornstein, der 1853 seinem Vater Johannes Schornstein als Dirigent des Elberfelder Gesangvereins folgte. Von 1854-1859 leitete Karl Reinecke das Barmer Musikleben. Ihm folgte 1859 Anton Krause, ein Schüler von Friedrich Wieck.

1839 hatte sich eine Konzertdirektion gegründet, die durch Spenden und Sammlungen die Konzerte des Singvereins finanzieren sollte. Am 1.10.1861 konstituierte sich die Barmer Konzertgesellschaft.