Kurfürst Johann Wilhelm (* 19. April 1658 in Düsseldorf; 8. Juni 1716 in Düsseldorf), Herzog von Jülich-Berg, Kurfürst von der Pfalz und Herzog von Pfalz-Neuburg, von den Düsseldorfer liebevoll "Jan Wellem" genannt, war von größter Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Düsseldorfs, hier sein Lebenslauf in diesem und dem nächsten Eintrag:
Johann Wilhelm von der Pfalz (1658-1716) entstammte der jüngeren Neuburger Linie der Wittelsbacher und war seit 1679 als Johann Wilhelm II. Herzog von Jülich und Berg und ab 1690 auch Erzschatzmeister des Heiligen Römischen Reiches, Kurfürst von der Pfalz und Herzog von Pfalz-Neuburg.
Bedingt durch den Spanischen Erbfolgekrieg, erlangte er auch zeitweise wieder den Besitz der früheren kurpfälzischen Territorien (Oberpfalz und Grafschaft Cham 17071714) und konnte das Amt eines Erztruchsessen des Reiches ausüben.
Am 2. September 1690 folgte er seinem Vater als Kurfürst, nachdem dieser ihm bereits eine Dekade zuvor den Jülich-Bergischen Länderkomplex überlassen hatte. Aufgrund des Pfälzer Erbfolgekriegs residierte Johann Wilhelm nicht im zerstörten Heidelberg, sondern im Düsseldorfer Schloss (damals Residenz des Bergischen Herzogtums). Um seine großen finanziellen Bedürfnisse befriedigen zu können, verpfändete er das Amt Boxberg für 300.000 Gulden an das Hochstift Würzburg.
Bild: Johann Wilhelm im Kurmantel, mit Allongeperücke und der Ordenskette vom Goldenen Vlies, dessen Ritter er war; in einem Gemälde seines Hofmalers Jean Frans van Douven (1656 - 1727) (1716, Öl auf Leinwand, Vermächtnis Hermann Krüger, Stadtmuseum B 174). Der Hofmaler Douven schuf das Porträt erst nach dem Tod des Kurfürsten. Die lateinische Inschrift lautet: "Johann Wilhelm, Kurfürst und Erztruchsess, geboren 1658, gestorben 1716. Nichts Vergleichbares ist gesehen worden, denn als Lebenden gibt ihn das Bild zurück. Douven hat es gemalt."