Nicolai Gedda (11. Juli 1925 – 08.01.2017)
-Der Gentleman unter den Tenören-
Wenn der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf öfter mit einem der weltbesten lyrischen Tenöre hat zusammenarbeiten dürfen, dann war es Nicolai Gedda. Zu den Konzerten mit Bachs Johannespassion holte ihn Jean Martinon am 30. und 31. März 1961 erstmals nach Düsseldorf. Ein glücklicher Umstand ist die Aufnahme des ORTF vom Gastspiel des Chores im
Theatre Champs Elysees, Paris, ebenfalls unter der Leitung von Jean Martinon exakt 2 Monate später. Wie in Düsseldorf sang der damals noch junge Tenor die Partie des Evangelisten. Das Schallarchiv des Musikvereins hütet diese Aufnahme als einen seiner wertvollsten Schätze. Im September 1961 folgte der Tenorpart in der 9. Symphonie beim Beethovenfest in Bonn unter der Leitung von Andre Cluytens.
Eine umfangreicher Vertrag mit der damaligen EMI-ELECTROLA bescherte dem Chor des Musikvereins mehrere Wiederbegegnungen im Rahmen der Schumann-Produktionen „Das Paradies und die Peri“, „Faust-Szenen“ und „Requiem op. 148“.
Nicolai Gedda gehörte zu den wirklich ganz großen internationalen Gesangssolisten, die gemeinsam mit dem Chor des Städtischen Musikvereins wichtige Werke der Chor-Orchesterliteratur erarbeitet und präsentiert haben. Dank der Tonträgerindustrie sind wir auch heute noch in der Lage, derartige Sternstunden nacherleben zu können.
Der Städtische Musikverein ist stolz darauf, mit Nicolai Gedda gemeinsam musiziert zu haben.
Alle, die die Zusammenarbeit mit Nicolai Gedda noch persönlich erleben durften, werden diese zutiefst künstlerisch-sympathischen Stunden nie vergessen.
Wir werden Nicolai Gedda in großer Dankbarkeit und Bewunderung ein ehrendes Andenken bewahren.
Düsseldorf, 10. Januar 2017
Manfred Hill
(Vorsitzender)