Diskographie des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf – ein Vorwort
Die heute vorliegende Diskographie des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf ist ein Spiegelbild der Repertoire-Stärken des Konzertchores der Landeshauptstadt. Zwar bleiben sowohl die Werke des Barock als auch die experimentellen Arbeiten der Musik des XX. Jahrhunderts ausgespart, gleichwohl hören wir die Klangschönheit und textaffine Professionalität eines großen, romantischen Oratorienchores, vorgetragen mit aller Leidenschaft zu Geist und Inhalt der jeweiligen Komposition. Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit der Tonträgerindustrie waren und sind die Chorsymphonischen Werke der beiden ehemaligen Musikdirektoren des Musikvereins: Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann. Die Verbindung zum seinerzeit legendären Produktions- und Aufnahmeteam um Dr. Helmut Storjohann (mit Christfried Bickenbach und Wolfgang Gülich) findet ihren Ursprung in einem Konzert vom November 1967: Antonin Dvorak „Requiem“, das damals unter der Leitung des unvergessenen Wilhelm Pitz stand. Pitz war langjähriger Chordirektor der Bayreuther Nachkriegs-Festspiele und in gleicher Funktion für den Philharmonia Chorus London verantwortlich. Dieser Chor war fester Bestandteil nahezu aller Aufnahmevorhaben der EMI mit dem Philharmonia Orchestra. EMI wiederum war bis zur Übernahme durch Warner Music die Muttergesellschaft für die in Köln beheimatete Electrola GmbH, deren Chef im Bereich klassischer Musik besagter Dr. Helmut Storjohann war. Über die Verbindung Pitz-EMI-Elektrola-Storjohann führte der Weg zu jenem langfristig angelegten Produktionsprojekt „Schumann-Mendelssohn“, das -bis auf wenige Ausnahmen- von 1973 bis 1996 für EMI realisiert werden konnte. 1997/98 folgten zusätzlich die Chor-Orchesterwerke Zemlinskys sowie 1992 im Rahmen der Gesamtaufnahme aller Beethoven-Symphonien unter Wolfgang Sawallisch die 9. in Amsterdam.
Höchst bemerkenswert sind die beiden Berliner Einspielungen mit dem RSO Berlin (Deutsches Symphonie-Orchester Berlin) unter Riccardo Chailly für DECCA -heute UNIVERSAL MUSIC- (Mahler/Schönberg). Beide –wie auch zahlreiche EMI-Produktionen- sind bis in die Gegenwart Referenzaufnahmen und bis hin zu einer Grammy-Nominierung (Mahler) mehrfach national wie international ausgezeichnet.
Hingewiesen sei auch auf die beachtenswerten Einspielungen der 13. Schostakowitsch, Pfitzners „Von Deutscher Seele“ (Koch-Schwann, heute: Universal bzw. Bayer-Records), oder die dramatische Legende „La Damnation de Faust“ von Hector Berlioz (Bayer-Records).
Partner der inzwischen mehr als 25 Einzel-Produktionen sind neben den Düsseldorfer Symphonikern u.a. die Berliner Philharmoniker, das Royal Concertgebouw Orchestra, das Residentie Orkest Den Haag, das RSO Berlin, das Gürzenich-Orchester Köln, das Orchestre National de France und das Royal Flemish Philharmonic Orchestra. Am jüngsten Mahler-Zyklus der Düsseldorfer Symphoniker unter der Leitung von Adam Fischer (AVI) ist der Chor des Städtischen Musikvereins ebenfalls beteiligt: Symphonien Nr. 2, 3 und 8.
Nahezu alle (Stand: 2021) eingespielten Produktionen sind unverändert am internationalen Markt erhältlich, entweder als CD oder STREAM. Sie erfüllen so ihre Botschaft als „Musikalische Visitenkarte“ der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Nachfolgend sind diejenigen bislang erschienenen Schallplatten-, CD-Aufnahmen und DVD-Produktionen (überwiegend in Erstveröffentlichung) aufgeführt, an denen der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf beteiligt war.
Bei einigen Werken ist es bei der Internet-Fassung möglich, durch Anklicken des Lautsprechersymbols einen Ausschnitt im MP3-Format zu hören.
Rainer Großimlinghaus
im Mai 2021