Willem van Otterloo – Generalmusikdirektor in Düsseldorf vom 1. Oktober 1974 bis zum 30. Novem-ber 1976
Willem van Otterloo war ein Musiker von internationalem Rang. Nach Düsseldorf kam er zu einer für Konzerte sehr ungünstigen Zeit, da die Rheinhalle als Konzertsaal wegen des anstehenden Umbaues abgerissen bzw. entkernt wurde. Die Konzerte fanden in einer Messehalle an der Fischer-Strasse statt. Die Verhältnisse waren schlecht, da immer zwischen Eisenhüttentag, Messe, vielen sonstigen Veran-staltungen und Konzert umgebaut werden musste.
Wilhelm van Otterloo ergab sich in sein Schicksal, der Musikverein auch. In der Messehalle war das Podium einmal an der Stirnseite und ein anderes Mal an der breiten Seite der hinteren Wand. Alle wa-ren froh, als diese Zeit vorbei war.
Willem van Otterloo (1907 – 1978) geboren am 27. Dezember 1907 in Winterswijk (NL), begann nach zwei Jahren des Medizinstudiums seine musikalische Ausbildung am Konservatorium in Amsterdam. Er studierte Violoncello bei Max Orobio de Castro, Komposition bei Sem Dresden und Analyse bei Hendrik Andriessen. Während seines Engagements als Cellist im Symphonischen Orchester Utrecht gewann er 1931 mit seiner Orchester-Suite Nr. 3 einen Kompositionspreis des Concertgebouworkest Amsterdam, wo er die Uraufführung dieses Werkes im folgenden Jahr als sein Dirigierdebüt leiten durfte. 1933 war er bereits als Dirigierassistent des Utrechter Orchesters tätig, dessen Chefdirigent er 1937 wurde. 1949 wurde er musikalischer Leiter des Residentie Orkest Den Haag, eine Position, die er bis 1973 innehielt.
In dieser Zeit entwickelte sich dieser Klangkörper zu einem – auch durch zahlreiche Schallplattenauf-nahmen insbesondere in den 1950er Jahren – international respektierten Orchester.
1971 übernahm er als Chefdirigent das Sydney Symphony Orchestra in Australien. Gleichzeitig leitete er nach dem überraschenden Weggang von Henryk Czyż von 1974 bis 1977 als Generalmusikdirektor die Düsseldorfer Symphoniker. Er starb bei einem Autounfall in Melbourne, Australien, am 27. Juli 1978.