Das achte Sternzeichen-Sinfoniekonzert der Düsseldorfer Symphoniker steht unter der Leitung von Sir Roger Norrington. Für viele Mitglieder des Städt. Musikvereins die Gelegenheit zu einer Wiederbegegnung mit dem Weltklasse-Dirigenten.
Wenn am 20., 21. und 22. Februar Sir Roger Norrington mit den Düsseldorfer Symphonikern u.a. die große C-Dur-Sinfonie von Franz Schubert dirigiert, ist das für viele Musikvereins-Mitglieder Gelegenheit, sich an das Debüt des Chores in New York im Januar 1992 zu erinnern: Roger Norrington dirigierte damals zwei ungemein inspirierte Aufführungen eines reinen Mendelssohn-Programmes gemeinsam mit dem Musikverein und dem Orchestra of St.Lukes.
Auf dem Programm standen die Schauspielmusik zum Sommernachtstraum und die Chorballade Die erste Wallpurgisnacht. Das erste Konzert fand in der Universität von Stoney Brooks auf Long Island statt, das zweite in der guten Stube der New Yorker Philharmoniker, in der Avery-Fisher-Hall. Als Bariton-Solist wirkte Andreas Schmidt mit, der Sohn des damaligen Chorleiters Prof. Hartmut Schmidt. Im Sommernachtstraum hatte Norrington mit Barbara Feldon und Fritz Weaver zwei bekannte Hollywood-Schauspieler für die verbindenen Sprechtexte gewonnen.
In Norrington erlebte der Musikverein einen Dirigenten, der den Chor zu Höchstleistungen inspirierte. Einige Wochen vor der Abreise kam er zu einer Klavierprobe nach Düsseldorf und so konnten die Sängerinnen und Sänger optimal vorbereitet nach New York fliegen. Dort zeigte Roger Norrington sich dann als außerordentlich wendig im wahrsten Sinne des Wortes: In einem Hörsaal der Columbia-Universität stand er vor dem Orchester auf der Bühne und dirigierte gleichzeitig den Chor, der im Auditorium hinter ihm saß. Mit dieser einen Orchesterprobe war dann auch schon alles klar. Es folgten lediglich zwei kurze Anspielproben in den jeweiligen Sälen.
Das dem Chor zuvor als reserviert und außerordentlich kritisch geschilderte New Yorker Publikum ließ sich durch die fulminante Walpurgisnacht-Vertonung-Mendelssohns zu wahren Stürmen der Begeisterung hinreißen. Die mitgereisten rund 140 Aktiven konnten ihren Einsatz in Manhattan also als vollen Erfolg verbuchen.
Jens D. Billerbeck
am 13.2.2009 - 10.30 Uhr
Bild: Roger Norrington im Gespräch mit Jens D. Billerbeck
Nachfolgend die Infos der Tonhalle Düsseldorf zu diesem Konzert:
Von Königin Elisabeth 1997 zum Ritter geschlagen von der Musikwelt längst geadelt: Mit dem britischen Dirigenten Sir Roger Norrington tritt am Wochenende des 20. Februar ein Weltklasse-Dirigent ans Pult der Düsseldorfer Symphoniker.
Intendant Michael Becker ist stolz, dass Sir Roger zugesagt hat, die Düsseldorfer Symphoniker zu dirigieren und spricht von einer Sensation für die Stadt. Sein Kommen ist eine Bestätigung für den exzellenten Weg, den das Orchester nimmt, freut sich Becker.
Becker schwärmt von Norringtons Musikalität, mit der der Brite berühmten Orchestern wie den Berliner oder New Yorker Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig oder dem London Symphony Orchestra einen völlig neuen Klang entlocke und sich weltweit einen einzigartigen Namen gemacht hat. Norringtons Klangidee untersagt den Streichern strikt jegliches Vibrato, erzählt Becker. Dadurch entstehe ein ungewöhnlich schlanker, homogener Sound. Norringtons Auffassung nach, haben die großen Orchester in dieser Weise noch bis ins 20. Jahrhundert gespielt, begeistert sich der Intendant. Also auch zu Schuberts Zeit. Selbst die Tallis-Fantasia von Ralph Vaughan Williams ist noch in diesem Klangideal aufgeführt worden.
Zwar schieden sich an Schuberts Schaffen zu seinen Lebzeiten die Geister, doch fand er auch dort schon große Befürworter seines Wirkens: Franz Liszt liebte Schubert wegen der unglaublichen Poetik, die er in seinen Sinfonien entfalte. Besonders mit der letzten Sinfonie Schuberts sind große Namen verknüpft. Robert Schumann entdeckte das bis dato verschollene Werk 1839 wieder und Felix Mendelssohn Bartholdy dirigierte am 21. März desselben Jahres die Uraufführung in Leipzig. Besonders Schumann war ein Fan: Er spricht von der prunkhaft romantische[n] Einleitung, von der himmlischen Länge und dem besonderen Reichtum der Sinfonie. Konzertgänger erleben an diesem Wochenende wie Sir Roger Norrington das Poetische der 60-minütigen Komposition in den Vordergrund stellt.
Das Tuba-Konzert von Norringtons Lieblings-Engländer Vaughan Williams schließlich ist das virtuoseste Solowerk für ein Instrument, das nur auf den ersten Blick für das Kirmes-Umtata geschaffen wurde, findet Becker und erklärt: Mit Jens Björn-Larsen konnte auch für den Solopart einer der Bedeutendsten seiner Zunft für die Tonhalle gewonnen werden.
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Freitag, 20. Februar 2009, 20.00 Uhr
Samstag, 21. Februar 2009, 20.00 Uhr
Sonntag, 22. Februar 2009, 11.00 Uhr
Düsseldorfer Symphoniker
Jens Bjørn-Larsen, Tuba
Sir Roger Norrington, Dirigent
Ralph Vaughan Williams
Fantasia on a Theme by Thomas Tallis
Konzert für Basstuba und Orchester f-Moll
Franz Schubert
Symphonie Nr. 8 C-Dur D 944 "Große"
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Manfred Hill
-Vorsitzender-
am 13.2.2009 - 10.30 Uhr
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