Die Musik der Gegenwart entdecken: Schönes Wochenende in Düsseldorf
Luigi Nono, der große Visionär aus Venedig, wurde vor 100 Jahren geboren. Das Festival »Schönes Wochenende« widmet sich vom 15. bis 17. März 2024 dem Zauber der Lagunenstadt mit dem Komponisten Luigi Nono als Anker: In der Tonhalle und im NRW-Forum sind vier Konzerte mit Musik aus den verschiedenen Schaffensphasen Nonos zu erleben, flankiert von Werken, die Weggefährten, Geistesverwandte und italienische Komponisten aus alten und neuen Zeiten komponierten.
Das Eröffnungskonzert am 15. März in der Tonhalle spielt das Minguet Quartett aus Düsseldorf, das heute zu den international gefragtesten Streichquartetten zählt und in allen großen Konzertsälen der Welt gastiert. Im »Schönen Wochenende« spielt das Ensemble ein Programm mit Werken von Johannes Ockeghem, Ludwig van Beethoven, Giuseppe Verdi und Luigi Nono, mit dem es schon bei den Salzburger Festspielen Furore machte. Für sein legendäres Streichquartett »Fragmente – Stille, an Diotima« ließ sich Nono von allen drei Komponisten inspirieren. Aus Altem Neues gewinnen – das war ein Credo des großen Visionärs Luigi Nono.
Am 16. März geht es nachmittags weiter mit einem Konzert rund um das blaue Element im Grünen Gewölbe der Tonhalle: Leitmotiv aller aufgeführten Kompositionen von Giovanni Sollima, Gianluca Castelli, Andrea Portera und Luigi Nono ist das Thema Wasser – auf die Bühne gebracht von einer aufregenden Besetzung aus acht Celli, zwei Geigen und einem Klavierquartett. Acht Cellistinnen und Cellisten der Dortmunder Philharmoniker zelebrieren u. a. Sollimas »Violoncelles, vibrez!« und Castellis »Sono acqua«, ebenfalls auf dem Programm steht Nonos letztes Werk, »›Hay que caminar‹ soñando«. Es spielen die Geigerinnen Sara Cubarsi und Hannah Weirich sowie das E-MEX Ensemble für Neue Musik.
Am Abend des 16. März ist der Mendelssohn-Saal Schauplatz eines Konzerts des notabu ensemble neue musik mit dem Bariton Otto Katzameier. Auf dem Programm stehen Werke von Nono und des sizilianischen Komponisten Salvatore Sciarrino, die man als musikalische Seelenverwandte bezeichnen könnte: beide Meister des Fragments, der Zurücknahme und der Kunst, Geräusche zum Klingen und Singen zu bringen. Zu hören sind Nonos »Canti per 13« und Sciarrinos großes Reisetagebuch »Quaderno di Strada«. Solist Otto Katzameier ist ein wahrer Sciarrino-Spezialist, der dieses bedeutende Werk an prominentesten Stellen aufgeführt und aufgenommen hat.
Auch im Abschlusskonzert des Festivals am 17. März steht der Gesang im Fokus. Das Rheinstimmen Ensemble lässt im kathedralisch anmutenden Foyer des NRW-Forums Nonos achtstimmige Komposition »Sarà dolce tacere« und Chorsätze alter venezianischer Meister wie Monteverdi erklingen, außerdem sind u. a. Nonos politischer Klassiker »La fabbrica illuminata« und Laura Marconis Motette »Vorrei« zu hören, und Bläser des Jugendsinfonieorchesters der Tonhalle spielen Canzone von Giovanni Gabrieli. Als Solistinnen sind die Sopranistin Julia Hagenmüller und die Flötistin Antonella Bini zu erleben.
Konzerttickets sind über den Webshop auf tonhalle.de erhältlich, telefonisch unter 0211-91 38 75 38 oder vor Ort an der Konzertkasse.
Marita Ingenhoven - Pressereferentin der Tonhalle Düsseldorf
am 8. März 2024