Einer der ganz großen deutschen Bühnenpersönlichkeiten ist im Alter von 92 Jahren verstorben: Kammersänger Theo Adam.
Der Chor des Städtischen Musikvereins ist stolz darauf, mit diesem herausragenden Sänger gemeinsam musiziert zu haben. Es waren dies die beiden großen Passionen von Bach, die Johannespassion im April 1963 und die Matthäus-Passion am 8. und 9. April 1965. Beileibe keine Selbstverständlichkeit war es, so kurz nach Bau der Mauer den führenden Dresdner Kammersänger in Düsseldorf zu hören. Seine Wege führten in nahezu alle prominenten Opern- und Konzerthäuser: Bayreuth, Metropolitan Opera, Wiener Musikverein, und, und, und. Grischa Barfuss holte den Sänger als Gast an die Deutsche Oper am Rhein, wo er u.a. als Wotan/Wanderer zu hören war. Neben Peter Schreier galt Theo Adam unangefochten als der Repräsentant der DDR-Musikszene, gleichzeitig aber auch als Kosmopolit. Unzählige Schallplatteneinspielungen zeugen von seinem unverwechselbaren Stil. Herausragend die Bach-Einspielungen mit den Leipziger Thomanern oder der unübertroffene Hans Sachs unter Karajan.
Theo Adam steht somit auch für eine Zeit, in der der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf die Weltelite bei sich zu Gast haben durfte. Eine Erinnerung, die allen im Gedächtnis bleibt, die damals dabei waren.
Manfred Hill
11.01.2019 - 20.50 Uhr