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Sinfonie der Tausend zum Abschied von GMD John Fiore und zum 30jährigen Tonhallenjubiläum

Freitag, 04. April 2008, 20.00 Uhr
Sonntag, 06. April 2008, 11.00 Uhr
Montag, 07. April 2008, 20.00 Uhr
Mit großzügiger Unterstützung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Tonhalle Düsseldorf e.V.
Düsseldorfer Symphoniker
Städt. Musikverein zu Düsseldorf e.V.
Marieddy Rossetto, Einstudierung
Tschech. Philharmonischer Chor Brno (Bild)
Petr Fiala, Einstudierung
Kinderchor der Städt. Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf
Justine Wanat, Einstudierung
Patricia Racette, Sopran
Cordula Berner, Sopran
Anna Gabler, Sopran
Katarina Karnéus, Mezzosopran
Renée Morloc, Mezzosopran
Mathias Schulz, Tenor
Stefan Heidemann, Bariton
Jan-Hendrik Rootering, Bass
John Fiore, Dirigent

Peter Ruzicka
MAELSTROM (Auftragswerk der Tonhalle)
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 8 für drei Sopran- und zwei Alt-Soli, Tenor-, Bariton- und Baß-Solo, Knabenchor und zwei gemischte Chöre sowie großes Orchester

Die 8. Symphonie in Es-Dur von Gustav Mahler ist das bis zum Zeitpunkt ihrer Entstehung im Jahr 1906 größtdisponierte symphonische Werk. Mahler selbst sah es als sein "Opus Magnum" an und schrieb nach dessen Vollendung an den Dirigenten Willem Mengelberg: "Ich habe eben meine 8. vollendet. - Es ist das Größte, was ich bis jetzt gemacht. Und so eigenartig in Inhalt und Form, dass sich darüber gar nicht schreiben lässt. - Denken Sie sich, dass das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen."

Den Beinamen „Sinfonie der Tausend“ erhielt die Achte nach ihrer Uraufführung an der tatsächlich über 1000 Musiker mitwirkten. Das Wiener Konzerthaus musste gar erweitert werden, damit Leonard Bernstein dieses Werk 1975 dort dirigieren konnte. Am 4., 6. und 7. April erklingt es mit den Düsseldorfer Symphonikern zu denkwürdigem Anlass in der Tonhalle: Zum Ende der Spielzeit legt John Fiore nach acht Spielzeiten sein Amt als GMD nieder und die Tonhalle feiert am 6. April ihren 30. Geburtstag als „Planetarium der Musik“.

In der Tonhalle sind es nicht ganz 1000 Mitwirkende aber doch drei ausge-wachsene Chöre, 120 Orchestermusiker, 1 Organist und 8 Solisten. Der Städtische Musikverein wird durch den tschechischen Philharmonischen Chor Brno ergänzt. Beide Chöre nehmen den kompletten Kinderchor der Clara-Schumann-Musikschule in ihre Mitte. Der ganze Chor wird weit über das „normale“ Chorpodium im großen Saal herausstehen müssen. Das Solistenensemble ist exklusiv und hochkarätig: Soprane: Patricia Racette, Anna Gabler und Cordula Berner; Mezzos: Katarina Karnéus und Renée Morloc; die Männerstimmen werden durch Thomas Moser, Tenor, Stefan Heidemann, Bariton und Jan-Hendrik Rootering, Bass gesungen.

Mahler wählte als Text für diese erstmals komplett durchgesungene Symphonie die Schlussszene aus Goethes Faust, die "Anachoretenszene" aus. Eher zufällig fiel ihm der Text des alten Pfingsthymnus "Veni creator spiritus" in die Hände, den er als kongeniale Ergänzung der Goethe-Vertonung voransetzte. Er hat diese Symphonie in nur drei Wochen geschrieben. Die selbst für Mahler extrem kurze Kompositionszeit begründete er mit einem "inneren Zwang", der ihn vor sich hergetrieben habe. In der groß angelegten Form und Besetzung des Werks manifestiert sich auf exemplarische Weise die religiös-ethische Gesinnung Mahlers, die auf eine möglichst umfassende Gemeinschaft der Menschen ausgerichtet war.

Der achten Sinfonie vorangestellt ist „Maelstrom“, eine Uraufführung des 1948 in Düsseldorf geborenen Komponisten Peter Ruzicka. Ruzicka hat schon 1978 zur Eröffnung der Tonhalle ein Werk komponiert. Jetzt wurde er erneut gebeten, eine Komposition zu liefern. Er schreibt dazu: „Meinem Orchesterstück liegt die Vorstellung eines beständigen Wechsels musikalischer Klangströme zugrunde. Deren unterschiedliche Dichte und Intensität erzeugt einen Strudel von Ereigniszuständen ("Maelstrom"), bis die Musik in einem epilogartigen Abschnitt gleich einem "langen Blick" verlischt. Die Komposition von MAELSTROM erscheint wie ein Rückblick auf symphonische Verläufe meiner Oper HÖLDERLIN, verfolgt aber eine eigene Dramaturgie nicht-linearen musikalischen Fortschreitens.“

Im Anschluss an das Konzert am Sonntag, 6. April gibt es bis in den Nachmit-tag hinein weitere Aktivitäten in der Tonhalle, über die wir in Kürze berichten werden!
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