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Schumannfest 2010

Sang und Klang überall
Schumannfest historisch: Eröffnung und Sommernachtsträume in Benrath

Der 200. Geburtstag von Robert Schumann bietet dem Schumannfest Düsseldorf nicht nur Gelegenheit, im Rahmen des Programms auf sein Leben, sein Werk und seinen Einfluss auf nachfolgende Komponistengenerationen zu blicken, sondern auch das Musikleben in der Stadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu beleuchten. Wie allein die Berufung Schumanns und vor ihm Felix Mendelssohn Bartholdys auf den Posten des Städtischen Musikdirektors zeigt, war es von Qualitätsbewusstsein und Ehrgeiz geprägt. Die Fäden zog der 1818 gegründete Städtische Musikverein zu Düsseldorf, der nicht nur selber Konzerte bestritt, sondern auch Orchesterkonzerte veranstaltete und vor allem die Niederrheinischen Musikfeste ins Leben rief.

Im 19. und 20. Jahrhundert war das Niederrheinische Musikfest neben den Festspielen in Bayreuth das bedeutendste Musikfestival in Deutschland. Insgesamt 112-mal wurde es zwischen 1818 und 1958 nahezu jährlich zu Pfingsten im Wechsel mehrerer Städte im Rheinland veranstaltet. Bei den Konzerten konnte man nicht nur prominente Komponisten und Dirigenten wie Mendelssohn Bartholdy, Schumann, Brahms und Strauss erleben: Die Programme schlugen einen weiten Bogen von der Chormusik des Barock über Sinfonisches bis zur Musik der Gegenwart.

An die goldene Ära dieses Festivals erinnert das prominent besetzte Eröffnungskonzert des Schumannfestes am Freitag, 28. Mai 2010, 20 Uhr in der Tonhalle. Auf dem nach dem Vorbild der Niederrheinischen Musikfeste vielfältig und kurzweilig gestalteten Programm stehen Lieder, Orchesterwerke, Bläserbearbeitungen und Konzerte von Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Ludwig van Beethoven, Carl Maria von Weber, Norbert Burgmüller, Christoph Willibald Gluck, Gustav Mahler und Samuel Barber. Ausführende sind der Bariton Thomas Hampson, der Pianist Wolfram Rieger, der Klarinettist Kilian Herold, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter Thomas Søndergård sowie die Bläsersolisten der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und natürlich der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf unter Marieddy Rossetto. Damit der Abend in jeder Hinsicht ein Fest wird, hat das Publikum während zweier langer Pausen Gelegenheit, zu flanieren und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen.

Wer keine Karten mehr ergattert, kann dennoch „Sang und Klang überall“ (Giuseppe Verdi nach dem Besuch eines Musikfestes) erleben: Auf der Schützenwiese im Hofgarten gegenüber der Tonhalle ist jedermann mit Kind, Kegel und Picknickkorb zum „Public Listening“ willkommen, um der Übertragung des Eröffnungskonzerts unter dem Abendhimmel zu lauschen.

Zum Stichwort historisch passt ein weiterer Abend im Festival: Schloss Benrath, das Rokoko-Juwel im Süden Düsseldorfs, ist der einzigartige Schauplatz musikalischer „Sommernachtsträume“ am Samstag, 5. Juni 2010, 19 Uhr. Im Corps de Logis, in der Orangerie, in verwunschenen Innenhöfen und im weitläufigen Park sind Kammermusik, Lieder, Klavierrecitals und Lesungen zu erleben, die Robert Schumann und seine besondere Liebe zur Dichtung in historischer Kulisse aufleben lassen. Kulinarische Leckerbissen runden das sinnliche Wandelkonzert ab.