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Grüße zu Weihnachten und zum Neuen Jahr 2016

Im Namen des Vorstandes des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. gegr. 1818 wünsche ich allen unseren Mitgliedern und Freunden ein frohes, besinnliches und friedvolles Weihnachtsfest sowie einen guten Übergang ins Neue Jahr 2016. Auch grüße ich herzlich alle Teilnehmer, Partner und Förderer unseres Edukation-Projektes "SingPause"-Singen an Düsseldorfer Grundschulen.

Meine Wünsche verbinde ich mit dem Dank an das Publikum der Tonhalle Düsseldorf, an die Intendanz und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tonhalle, an die Düsseldorfer Symphoniker und an unsere Chordirektorin Marieddy Rossetto. Zudem gehen dieses Jahr meine Grüße in ganz besonderer Weise an unseren nach dreiundzwanzigjähriger Tätigkeit ausscheidenden Korrepetitor Reinhard Kaufmann, den wir am 16. 12. 2015 zum Ehrenmitglied ernannt haben.

Im Namen der "SingPause" danke ich allen Schulleiterinnen und Schulleitern, allen unseren Singleiterinnen und Singleitern, unserer wunderbaren Projektleiterin Marieddy Rossetto, allen Unterstützern im Kulturamt und im Schulverwaltungsamt der Stadt Düsseldorf. Freude und auch ein wenig Genugtuung empfinde ich beim Blick auf ca. 13.500 teilnehmende Grundschulkinder. Sie alle lernen über die Musik viel für ihr Leben. Sie werden ganz sicher einiges davon über Jahrzehnte nicht mehr vergessen. Mein besonderer Dank gilt aber auch den großen Förderern aus der Bürgerschaft sowie den vielen Spenderinnen und Spendern, die eine solche Entwicklung überhaupt möglich machten. Beispielhaft darf ich einige benennen: Die Stiftung van Meeteren, die Bürgerstiftung, die Dr. Edgar und Ingrid Jannott-Stiftung, die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Tonhalle Düsseldorf, die B.G.H.-Bürgerhilfe Gerresheim, die Prof. Otto Beisheim Stiftung, die Kutscheid-Stiftung, die Dr. Carola und Dr. Edmund Haffmans-Stiftung, die Hildegard-Schmöle-Stiftung, die ERGO Versicherungsgruppe AG, die F.W. Hempel GmbH & Co., die Düsseldorfer Jonges, die Hermann Weber Feuerlöscher GmbH, den Taiwanischen Frauenverein, Rotary, Soroptimist, viele Musikvereinsmitglieder u.a.m..

Gerade nach 2015 blicken wir aber auch auf ein Jahr mit zahlreichen negativen Entwicklungen zurück: Flüchtlingskrise und Terror bestimmten unsere Nachrichten und unsere Gedanken. Ohnmacht vor der Größe und der Komplexität der Ereignisse machte sich breit, wird medial unterfüttert, schafft Sorgen und Lebensängste. Und dies, zumal erkennbar ist, dass die große Weltpolitik  bei der Lösung der schrecklichen Dramen im Mittelmeer und auf den Flüchtlingsrouten, aber auch bei den sie auslösenden Konflikten in den Herkunftsländern offensichtlich überfordert ist. Gerade solche Probleme muss aber die Weltgemeinschaft lösen.  Hoffnung für unser Land müssten uns eigentlich, trotz aller organisatorischen Schwierigkeiten, die Handlungsweisen unserer Bevölkerung geben. In diesem Zusammenhang hege ich trotz allem die Zuversicht, dass die momentan sich immer wieder meldenden Bedenkenträger, speziell im Umfeld der Ereignisse wie auch in den Medien, keine Bestätigung finden. Mögen wir als Volk gleichwohl ein Bild abgeben, das uns zur Ehre gereicht. Ein Bild von einem Land, das ein offenes und von Humanität geprägtes Verhältnis zu den Menschen findet, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und nun bei uns Schutz und Hilfe suchen. Ein Bild von einem Land, das zwei Weltkriege mit allen Folgen überstanden hat und daraus gelernt hat; Einem Land, das in den 50er Jahren Millionen Flüchtlinge/Spätaussiedler und dann ab den 60er Jahren viele DDR-Flüchtlinge integriert hat; Einem Land, das vielfältigen Terror ertragen musste; Einem Land, das den Prozess der Wiedervereinigung -wiederum mit vielen Flüchtlingen- weitestgehend erfolgreich gestalten konnte.

In unserem Chor singen Sängerinnen und Sänger aus 10 Nationen, die allesamt in großer Harmonie die Werke der klassischen Weltliteratur erarbeiten und vorstellen. Bei den Düsseldorfer Symphonikern ist dies nicht anders. So werden wir im kommenden Neujahrskonzert zum Beispiel Werke in französischer und in russischer Sprache singen.

Schaue ich auf unser Projekt "SingPause" stelle ich fest, dass wir in den Grundschulen teilweise bis zu 85 % Kinder mit sogenanntem "Migrationshintergrund" vorfinden. Wenn wir uns das Zusammenleben dieser Kinder zu Eigen machen würden, kämen viele der Menschen, die sich zur Zeit fehlgeleitet in sog. "Bürgerbewegungen" artikulieren, zu einer anderen und vor allen Dingen zu einer toleranteren Denkweise. Sie würden sich - wie ich glaube - beschämt von solchen Fehlentwicklungen abwenden. Unsere "SingPause-Kinder" singen Türkisch und Deutsch, Hebräisch und Spanisch, Portugiesisch und Maori, Ghanaisch und Englisch, Japanisch und Finnisch. All dies findet in Düsseldorf jede Woche bei ca. 1.200 "SingPausen" an den Grundschulen mit großer Begeisterung und innerem Zusammenhalt statt.

Ein weiteres ermutigendes Beispiel ist unser soeben ins Leben gerufenes Projekt "SingFreude". Sängerinnen und Sänger des Musikvereins, unter organisatorischer Leitung unseres Mitsängers Dr. Karl-Hans Möller, gehen in Flüchtlingsunterkünfte und singen mit den Flüchtlingen auf unkomplizierte Weise Lieder. Hierbei entstehen beglückende Momente sowohl auf der gebenden als auch auf der nehmenden Seite. Flüchtlinge brachten z.B. unseren Sängerinnen und Sängern Lieder aus ihrer Heimat bei. So wurde aus den Gebenden Nehmende und aus den Nehmenden Gebende.

Schauen Sie sich das Bild zu diesem Artikel an, klicken Sie hier: Unser Weihnachtsgruß und betrachten Sie in der  Vergrößerung  den vielsprachigen Weihnachtsbaum. Das ist unsere wunderbare Realität an Vielfältigkeit in Düsseldorf und in Deutschland. Lassen Sie uns gemeinsam alles dafür tun, dass wir diese Vielfalt erhalten und im liebevollen menschlichen Umgang pflegen. Die ganz persönliche Welt eines jeden Einzelnen würde wärmer, toleranter, offener und damit einfach schöner.

Mein Ausblick auf 2016 und die kommenden Jahre ist geprägt von der Hoffnung, dass die von Michael Becker, dem Intendanten der Tonhalle Düsseldorf, gemachte Äußerung "Wir begeben uns auf die vierspurige Autobahn Richtung 2018" (anlässlich des so erfolgreichen Konzertes mit Verdis "Requiem" unter Axel Kober) in die Tat umgesetzt wird. Eine dem Zitat entsprechende prominente Beteiligung an den Sternzeichenkonzerten für 2016, 2017 und 2018 würde dem Chor eine optimale Vorbereitung für das Jubiläumsjahr 2018 ermöglichen. Mit dem wunderbaren Dirigenten-Duo Adam Fischer und Alexandre Bloch sind die künstlerischen Voraussetzungen außerdem in besonderer Weise gegeben.

Für uns zeichnen sich somit aktuell zwei bedeutende Ereignisse ab: Im Jahre 2016 dürfen wir mit großer Freude "10 Jahre SingPause" feiern. 16 SingPause-Konzerte in der Tonhalle Düsseldorf und viele Einzelveranstaltungen, u.a. die Eröffnung der neuen U-Bahn Linie am 20.2.2016 und den NRW-Tag 2016 am 27. u. 28.8.2016, werden wir unter dieses Motto stellen. 2018 wird der Städtische Musikverein 200 Jahre alt! Dieses für die Düsseldorfer Kultur singuläre Jubiläum ist willkommener Anlass ein "Musikjahr 2018" in Düsseldorf auszurufen, zu konzipieren und zu begehen. Die ersten Vorbereitungen hierzu sind getroffen und ich hoffe darauf, dass wir über die Musik, gemeinsam mit vielen Akteuren aus allen erdenklichen Musikrichtungen, ein Jahr der Verbundenheit miteinander gestalten können.

So darf ich Ihnen zum Schluss nochmals ein schönes Fest sowie ein gutes Neues Jahr wünschen, und bin mit herzlichen Grüßen

Ihr
Manfred Hill
-Vorsitzender-
am 23.12. 2015 - 17.30 Uhr