Preisverleihung zum Heine-Preis 2022 der Landeshauptstadt Düsseldorf an den ukrainischen Schriftsteller Jurij Andruchowytsch.
Als Gast der Preisverleihung ist es mir ein Bedürfnis, diesen Artikel in unser Pressearchiv zu übernehmen um unsere besondere Zeit zu dokumentieren und deutlich zu machen, dass wir in allen Fasern unseres Denkens mit dem Schicksal des Ukrainischen Volkes beschäftigt sind. Die Preisverleihung zum Heine-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf war in allen ihren Beiträgen ein bewegendes Erlebnis von bekennerhaften Widerstand gegen einen mörderischen Aggressor. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller positionierte sich mit eindringlichen Worten für den Frieden und das Wohl des ukrainischen Volkes. Kompromisslos geißelte er die schreckliche Kriegsführung Putins und Russlands. Laudator Jaroslaw Rudis würdigte den Preisträger mit einer "Kurzgeschichte", gespickt mit unendlich viel Wahrheiten über den Preisträger, aber auch über die Entwicklung der Welt unter dem Druck Russlands seit dem Jahre 2006 und weit davor. Der Preisträger schwankte zwischen Freude über den Preis und Leid über sein Volk. Seine kurze Lesung nach seiner Dankesrede aus seinem Buch "Radio Nacht" sorgte für atemloses Zuhören und entließ die Zuhörer in beklemmender Weise in die normale Welt zurück. Niemand konnte sich in wohliger Adventsstimmung wiederfinden und viele Gedanken gingen sicher auch in die Richtung "hätten wir früher und entschlossener helfen müssen oder können". Ein denkwürdiger Vormittag in Düsseldorfs Schauspielhaus ließ die Anwesenden, wie so oft seit dem 24.2.2022, in Ratlosigkeit innehalten. Slava Ukraine! ertönte es mehrfach -fast trotzig- aus dem Publikum.
Manfred Hill am 12.12. 2022