82 Jahre nach der Wannseekonferenz sind wir als Zivilgesellschaft entsetzt und fassungslos ob der Ungeheuerlichkeit. Das Treffen ist brandgefährlich, zeigt es doch, wie weit menschenverachtendes Gedankengut wieder in die Gesellschaft vorgedrungen ist. Denn es waren nicht nur ein paar Ewig-Gestrige aus dem rechtsextremen Umfeld anwesend. Vielmehr nahmen auch Mitglieder der AFD und der Werteunion aus der CDU als Vertreter zugelassener politischer Parteien teil.
Ginge es nach dem Willen der Teilnehmer der Konferenz, wären über 15% unserer im Musikverein Mitwirkenden persönlich betroffen. Bezieht man den Kreis der Familienangehörigen unserer Mitglieder mit ein, so werden es noch viel mehr Betroffene.
Wenn das Unvorstellbare schon diskutabel geworden ist, ist es höchste Zeit, dass wir unsere Stimme erheben, um zu verhindern, dass daraus unsägliche Realität wird.
Für kommenden Samstag ruft in Düsseldorf ein breites Bündnis aus Akteuren der Zivilgesellschaft zu einer Demonstration auf. Die Demonstration überschneidet sich zwar mit unserer Orchesterprobe, aber es wäre ein starkes Signal, wenn möglichst viele Sängerinnen und Sänger nach der Probe zur Abschlusskundgebung um 14:30 Uhr zum Johannes-Rau-Platz mitkämen.
Text: Redaktion Musikverein am 23.1.2024