Unter den vielen großen berühmten Sängerpersönlichkeiten, mit denen der Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf im 20. Jahrhundert -und hier besonders in der Nachkriegszeit- konzertieren durfte, zählte Agnes Giebel als eine der herausragenden Wegbegleiter. Die Chronik des Chores verweist auf zahlreiche gemeinsame Auftritte im In- und Ausland, wobei die großen Werke geistlicher Musik (Messen, Passionen, Oratorien) im Vordergrund standen.
Ihre völlig unprätentiöse, bescheidene und stilvoll kompetente Art des Musizierens wurde von allen, die die Freude hatten mit dieser Sängerin gemeinsam auf der Bühne stehen zu können, in höchstem Maße geschätzt. Gern erinnert man sich noch an die „leuchtenden Augen“ von Chorleiter Professor Hartmut Schmidt, wenn es hieß, Agnes Giebel gehört zu den Solisten. Im Schallarchiv des Städtischen Musikvereins finden wir Konzertmitschnitte u.a. der „Johannespassion“ und des „Deutschen Requiems“, beide unter der Leitung von Jean Martinon. Auch war Agnes Giebel die Solistin der ersten Schallplattenproduktion des Musikvereins, der „Jazz-Messe“ von Hermann Gehlen. Darüber hinaus hat die Sängerin ein reiches diskografisches Erbe hinterlassen, das uns ihre Stimme in Zusammenarbeit mit zahlreichen namhaften Dirigenten bewahrt hat: Karl Richter, Eugen Jochum, Otto Klemperer und Wolfgang Sawallisch seien hier nur stellvertretend genannt. Empfehlend möchten wir auf das im Jahr 2008 bei Verlag Christoph Dohr, Köln erschienene Biographie-Buch „Auf Flügeln des Gesangs“ (Autor: Michael Kurz), ISBN-10: 3936655472 hinweisen.
Agnes Giebel wurde am 10. Mai 2017 auf dem Kölner Zentralfriedhof Melaten beigesetzt. Wir werden Ihr und ihrer freundlichen, ja fast kollegialen Art ein ehrendes Andenken bewahren.
Manfred Hill
-Vorsitzender-
am 1.6.2017