Aktuelles
Hilfe für die Robert-Schumann-Forschungsstelle

Die Musikstadt Düsseldorf benötigt Ihre Hilfe

1852 - Kolorierte Titelseite der Originalpartitur
von "Der Rose Pilgerfahrt".

Als Ehrenvorsitzender des Städtischen Musikvereins erlaube ich mir, mich mit einer großen Bitte an Sie zu wenden. Zunächst die Hintergründe meiner Bitte:

Als am 2. September 1850 Robert und Clara Schumann in Düsseldorf unter großem Jubel eintrafen, trat der neue Düsseldorfer Musikdirektor seine erste feste Anstellung an und ließ sich in unserer Stadt mit seiner damals schon berühmten Frau und den Kindern nieder. Er war Angestellter des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf, erhielt von dort 2/3 seines Gehaltes und den Rest von der Stadt Düsseldorf. Düsseldorf wurde „Schumann-Stadt“.

Auf diesem geschichtlichen Hintergrund gründete sich 1979 die Robert Schumann-Gesellschaft (i. F. RSG) und aus ihr heraus gründete sich am 23.4.1986 die Robert Schumann-Forschungsstelle (i. F. RSF). Diese Gründung basierte auf einem Förderungsbeschluss der Konferenz der Akademien der Wissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland aus dem Herbst 1985.

Von dort erhielt die RSF den Auftrag, eine Schumann-Gesamtausgabe zu erstellen. Hierfür gab es eine über 35 Jahre laufende Förderung, die nun (2021) ausgelaufen ist. Der Antrag für ein Anschlussprojekt über 24 Jahre wurde eingereicht, bei dessen Bewilligung würde das Projekt  am 1.1.2023 beginnen. Dadurch entsteht für die momentane Arbeit eine Finanzierungslücke für die Fortführung der Arbeit ab August 2022. Die ersten sieben Monate sind inzwischen finanziert.

Zur Gesamtausgabe: Die Neue Robert-Schumann-Gesamtausgabe versteht sich als Historisch-kritische Gesamtausgabe sämtlicher Kompositionen Schumanns, herausgegeben nach den internationalen Standards der musikwissenschaftlichen Editionstechnik. Alles, was von der Hand des Komponisten authentisch überliefert und von ihm aufbewahrt worden ist, wird gesammelt, untersucht, in seiner Bedeutung gewürdigt und in der Gesamt-ausgabe dokumentiert. Die Ausgabe dient sowohl der Wissenschaft als in herausragendem Maße auch der musikalischen Praxis: Die werkgetreue Pflege der Musik Robert Schumanns erfolgt weltweit auf der Grundlage der Ergebnisse der Gesamtausgabe, Künstler von höchstem Rang greifen zu der Ausgabe.

Die Ausgabe wird national wie international (alle Textanteile erscheinen auch in englischer Übersetzung) breit rezipiert. Sie gilt unangefochten als einzige verbindliche Referenzquelle für Edition und Dokumentation der Werke Schumanns. Düsseldorf wird in Europa, Amerika und Asien als Sitz der Ausgabe wahrgenommen (das japanische Kaiserhaus in Tokyo bezieht die Ausgabe!): Was Leipzig für Bach, Bonn für Beethoven oder Salzburg für Mozart ist, ist Düsseldorf für Schumann!

Der erste Band erschien 1991, weitere 38 Bände folgten.

Fast fertig bearbeitete Bände (z.B.  Spanisches Liederspiel op. 74, Spanische Liebeslieder op. 138, Liebesfrühling op. 37, Minnespiel op. 101, Werke für Gemischten Chor A-capella, 1. Sinfonie „Frühlingssinfonie“ op. 38, Letzter Band mit Klavierwerken opp. 1–4 u.a.m.) liegen vor und müssten in 2022 vollendet werden.

Die weitere Fortführung der Forschung könnte mit dem einem Akademieprojekt bei Bewilligung ab dem 1.1.2023 unter dem Arbeitstitel „Robert Schumann. Werke der Spätzeit (1848-1853) und Schriften“ als Historisch-Kritische Hybrid-Ausgabe erfolgen.

Hier würden dann vor allem die in Düsseldorf entstandenen Vokalwerke (wie z.B. Der Rose Pilgerfahrt op. 112 (Hier ist der Musikverein Widmungsträger -siehe Bilder), Szenen aus Goethes Faust WoO 3, Der Königssohn op. 116, Des Sängers Fluch op. 139, Vom Pagen und der Königstochter op. 140, Das Glück von Edenhall op. 143 (nach Ludwig Uhland bzw. Emanuel Geibel) und so wichtige Kompositionen wie Konzert für Violine und Orchester WoO 1, Phantasie für Violine und Orchester op. 131 und Konzert für Violoncello op. 129 (mit Violinfassung) ihren Niederschlag finden.

In der Forschungsstelle sind unglaublich kompetente und engagierte Forscher tätig. Ihre jahrzehntelange Arbeit erfuhr und erfährt weltweite Anerkennung. Es begann mit Dr. Irmgard Knechtges-Obrecht und Prof. Dr. Bernhard Appel. Heute sind in Düsseldorf und in Zwickau, unter Federführung von Prof. Dr. Ulrich Konrad, Dr. Armin Koch, Dr. Christina Thomas, Dr. Timo Evers und Dr. Isabell Tentler verantwortlich tätig.

Nun meine im ersten Satz angekündigte große Bitte:

Helfen Sie uns bei der notwendigen Finanzierung der Forschungsarbeit im zweiten Halbjahr 2022 mit einer wie auch immer gearteten Spende. Sie verschaffen damit den vorgenannten Forscher:innen die unverzichtbare finanzielle Überbrückung im Jahre 2022, der Zeit zwischen den Förderungsdekaden. Mit einer Summe von ca. € 25.000,00 ist ein Monat Forschungsarbeit finanziert. Die momentane Lücke liegt in den Monaten August bis Dezember 2022. Mit Ihrer Spende legen Sie den Grundstock für die Fortführung der in der Fachwelt hochanerkannten Düsseldorfer Schumannforschung.

Spenden Sie an die

  • Robert Schumann-Forschungsstelle e.V.
  • IBAN DE20 3007 0010 0331 2030 00 bei Deutsche Bank Düsseldorf
  • Stichwort MV-RSF 2022

Die Forschungsstelle wird Ihnen eine Zuwendungsbestätigung zusenden. Hierfür wird in Ihrer Überweisung Ihr Name, Vorname (Firma) und Ihre Postanschrift benötigt.

Auch die RSG wird eine ähnlich gelagerte Spendenaktion in den Reihen ihrer Mitgliedschaft durchführen, sie hat sich auch bereits in diesem Projekt finanziell engagiert.

Im Frühjahr 2022 wird der Zuschlag für das Akademieprojekt mit Start 2023 hoffentlich positiv entschieden. Im Mai 2022 wird Düsseldorf voraussichtlich das Schumannhaus-Düsseldorf nach Sanierung eröffnen können. Das Haus wird ein von der Bürgerschaft finanziertes großartiges Museum enthalten. Wenn Sie der Forschungsstelle helfen, helfen Sie der Musikstadt Düsseldorf, erhalten Sie das Erbe Robert Schumanns für unsere Stadt und für die interessierte musikalische Welt. Mit Ihrer Spende stellen Sie außerdem sicher, dass dem Schumannhaus Düsseldorf in unserer Stadt die musikwissenschaftliche Basis erhalten bleibt. Das einzig erhaltene originale Wohnhaus der Familie Schumann, die enormen Bestände des Schumann-Museums und die wissenschaftliche Arbeit der Forschungsstelle an der Gesamtausgabe bilden einen einmaligen Dreiklang.

Es gibt sehr viele gute Gründe für Ihr Engagement und jede Spende ist hoch willkommen!

So grüße ich Sie herzlich mit Robert und Clara im Herzen, mit den überirdisch schönen Klängen der „Träumerei“ im Ohr und der Hoffnung auf Ihre Hilfe.

Im Voraus dankend bin ich

Ihr

(Manfred Hill)

-Ehrenvorsitzender-                                                            Düsseldorf, im November 2021

 

Bild: Der Autograph von „Der Rose Pilgerfahrt“ ist im Besitz des Musikvereins und liegt als Depositum, wie alle wertvollen Archivalien des Musikvereins, im Heinrich-Heine-Institut unter der Obhut von Frau Dr. Brenner-Wilczek. 1974 hat der Musikverein dieses wertvolle Stück und etliche sonstige Vertonungen Schumanns über eine große Spendenaktion mit Hilfe von Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürgern erwerben können. Damit wurde auch erreicht, dass große Teile des Erbes von Robert und Clara Schumann in Deutschland blieben und im nächsten Jahr im „neuen“ Schumannhaus-Düsseldorf der Öffentlichkeit präsentiert werden können.

Der Düsseldorfer Maler Theodor Mintrop (1814-1870) schuf 1852 das wunderschöne Titelbild zum Autograph, welches auf das CD-Cover übernommen wurde..

Beitragsbild: Schumanns Komposition "Vom Pagen und der Königstocher", für den Musikverein in Düsseldorf geschrieben.